Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1348-1390)

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Ebm. Mainz 2, Nr. 163j

1373 März 24

Graf Emicho von Leiningen bekundet, dass Eberhard zu der Sumerwunne und Heinze zu dem Rodenkolben, Bürger zu Mainz, bei einem Juden für ihn für 175 Gulden bürgen. Diese Summe samt dem Schaden gelobt Emicho ihnen zu erstatten, in Geld oder durch gute Pfänder, die sie dafür verkaufen können, und zwar spätestens am nächsten Sonntag nach dem kommenden Osterfest. Bleibt die Zahlung aus und der Graf respektive seine Erben werden von den Bürgen oder deren Erben gemahnt, reiten Emicho oder dessen Erben nach erfolgter Mahnung in Mainz ein und leisten solange Einlager, bis die beiden Bürgen von der Bürgschaft und dem aufgelaufenen Schaden gelöst wurden.

Wir, grave Emiche von Lynengen, bekennen uns an desem uffem briefe vor uns und unser erben und duͦn kuͦnt mengelich umbe alsoliche buͦrgschaft, alz unser und unser erben buͦrge wuͦrden ist die erbern luͦte Eberhart zuͦ der Suͦmerwunne und Heincze zuͦ dem Rodenkolben, buͦrger zuͦ Mentze, gein eyme iuden vor huͦndert gulden und fuͦnfe und sebenczig gulden, die suͦme gulden und den schaden, der dar uff gein mag, globen wir oder unser erben in zuͦ senden und zuͦ geben oder alz guͦte phant, die sie dar vor vorseczen oder vorkauͦfen mogent, biz uff den nehesten suͦndag nach dem oster dage nehest kuͦmet (1), ane alle geverde. Und werez, daz wir oder unser erben dez nit eindeten und suͦmyg dar an wuͦrden, wanne wir danne gemant werden von dem vorgenanten Eberhart zuͦ der Suͦmerwunne und Heinczen zuͦ dem Rodenkolben oder irren erben mit briefen, mit boden oder muͦnt weder muͦnt oder wie die manuͦnge gescheit, so globen wir mit guͦtten truͦwen, mit unser selbes lip gein Mencze zuͦ ryden in die stat und nuͦmer dannen uz zuͦ kuͦmen, wir haben danne den vorgenanten Eberhart zuͦ der Suͦmerwunne und Heinczen zuͦ dem Rodenkolben oder ir erben von der vorgenanten buͦrgschaft und den schaden, der dar uff gangen were oder ist, gelediget und geloset, ane eyt und ane allen irren schaden oder mit irren willen, ane alle geferde. Und dez zuͦ urkuͦnde uns und unser erben zuͦ besagen aller dirre vorgescreben dinge, so han wir, grave Emiche von Lynengen vorgenant, unser ingesigel gehenket an desen brieff, der geben wart in dem iare, do man zalte von Gottes gebuͦrte druͦzehen huͦndert iar und sebenczig und druͦ iar, uff den nehesten duͦrestag vor halpfasten.

(1) 1373 April 24.

Überlieferung:

Amorbach, Fürstlich Leiningensches Archiv, Urk. 1373 März 24, Orig., dt., Perg.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 17.08.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, MZ02, Nr. 163j, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ02/MZ-c1-00f6.html (Datum des Zugriffs)

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