Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1348-1390)
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Ebm. Mainz 2, Nr. 106
1365 August 6
Grabstein der zu Mainz bestatteten Jüdin Sara, Tochter des Rabbiners Simson:
ו]תמת שרה בת הרב]
'ר' שמשון י'ז' אב ביו' ד
שנת ק'כ'ה' לפרט לאלף
הששי ותהא נשמתה
צרורה בצרור החיים
מנוח]תה בגן עדן]
סלה […]
Und es starb Sara, Tochter des Rabbiners
Herrn Simson, am 17. Av, einem Mittwoch (1),
im Jahre 125, nach der Zählung, im sechsten
Jahrtausend. Es sei aber ihre Seele
eingebunden in das Bündel des Lebens.
Ihre Ruhe [sei] im Garten Eden.
[…] Sela.
(1) Hinsichtlich des Wochentages wurde in der Grabinschrift nach der Fotografie paläografisch eindeutig 'ביו' ד ("am Tag 4" = Mittwoch) verzeichnet. Im Av des Jahres (5)125 - wie des Jahres (5)185 - fiel der 3. auf einen Mittwoch. Für Avneris Deutung (Medieval Jewish Epitaphs from Magenza, Nr. 76, S. 156) "13. Av 125" gab Rapp, Chronik (1977), Nr. 138, S. 58, als Entsprechung "1365 Sonntag 2. August" an, wobei zwar die Korrespondenz dieses jüdischen Datums mit dem angeführten christlichen Datum zutrifft, es sich aber um einen Sabbat handelte.
Überlieferung:
Mainz, Judenfriedhof Denkmalsanlage, Nr. 138, hebr., Stein.
- Medieval Jewish Epitaphs from Magenza, Nr. 76, S. 156 (unvollständig).
- Rapp, Chronik (1977), Nr. 138, S. 58;
- Mainzer hebräische Epitaphien, Nr. M 131, S. 87;
- Verzeichnis der alten jüdischen Grabsteine, Nr. 73;
- Martyrologium Nürnberger Memorbuch, Nr. 139, S. 439.
(kcu./ale.) / Letzte Bearbeitung: 09.10.2019
Zitierhinweis
Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, MZ02, Nr. 106, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ02/MZ-c1-00cf.html (Datum des Zugriffs)
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Einleitung
Ausführliche Informationen zu den Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz finden Sie demnächst in der Einleitung von Gerd Mentgen.