Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1348-1390)

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Ebm. Mainz 2, Nr. 119

1367

Zum Jahre 1367 berichtet der Autor des Chronicon Moguntinum von einer großen Teuerung (1): Daraufhin ist ein großer Auflauf gegen die in den Städten lebenden Juden entstanden, da die auswärtigen Schuldner von den Juden einen Zinsenerlass forderten, worauf die Juden in Mainz auf Rat ihrer Mainzer Schutzherren nicht eingingen. Daher fürchtete man, dass Auswärtige in die Städte eindringen und nicht nur die Juden, sondern sämtliche Einwohner ausplündern könnten: Tunc exortus est tumultus magnus contra iudeos in civitatibus commorantes; extranei enim cupiebant alleviari usuram, quod iudei noluerunt facere, inducti suasione Maguntinensium, qui fuerunt ipsorum defensores; quapropter timebatur, quod vi irrumperent extranei civitates et non solum iudeos, sed omnes habundantes spoliarent.

(1) Da in den im Text aufgeführten Beispielen explizit vom Mainzer Hohlmaß und von der Mainzer Münze die Rede ist, dürfte es sich insbesondere um Städte gehandelt haben, in denen diese gültig waren. Explizit belegt sind urkundlich zum 20. Dezember 1367 die Schulden christlicher Kreditnehmer aus Bingen, Gau-Algesheim, Ockenheim und dem Rheingau bei Binger Juden (MZ02, Nr. 128).

Überlieferung:

  • Chronicon Moguntinum (1885), S. 20;
  • Chronicon Moguntinum (1882), S. 175.
  • Ziwes, Studien (1995), S. 251.

Kommentar:

Zum Chronicon Moguntinum vgl. MZ02, Nr. 10.

(jmü.) / Letzte Bearbeitung: 06.01.2017

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, MZ02, Nr. 119, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ02/MZ-c1-00bo.html (Datum des Zugriffs)

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