Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1348-1390)
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Ebm. Mainz 2, Nr. 378
1386, Mainz
Alheydis von Sulzbach (Alheid von Sultzbach), die Äbtissin und der Konvent des [Zisterzienserinnen-]Klosters Gottesthal im Rheingau, gelegen im Bistum Mainz (tzu Gotzdal in dem Ringauwe gelegen, Mentzer bisthoms), bekunden, dass sie bei Christen und Juden stark und zunehmend verschuldet sind (wann wir cristen und iuden grosze schedelich und wassende (1) schuld schuldig sind). Mit Zustimmung von Erzbischof Adolf [I.] von Mainz (Adolffs ertzbischoffs tzu Mentze) haben sie daher an Nikolaus Milwer von Frankfurt (Niclas Milwer von Franckefurd), wohnhaft zu Mainz, eine lebenslange jährliche Geldgülte in Höhe von 60 Gulden Mainzer Währung verkauft, die jeweils zu Martini (2) in Mainz oder Bingen (Binge) ausgezahlt werden soll, und als Sicherheit dafür eine Aue (der frauwen auwe von Gotzdaill) bei und ihren Hof (der frauwen hoff von Gotzdaill) in Eltville (Eltvil) samt Zubehör eingesetzt. Beide Güter sind bereits belastet. Als weitere (unbelastete) Unterpfänder dienen der große Hof des Klosters in dem Dorf Erbenheim bei Wiesbaden (Wesebaden) und alle Äcker, Wiesen, Zinsen und Gerechtsame in Erbenheimer Gemarkung. Geht die Geldrente nicht pünktlich ein, darf Nikolaus Milwer sie bei Juden zu Schaden nehmen (tzu den iuden nemen, so er neste er mag, und uff eren [der Nonnen] schaden) und die Unterpfänder gerichtlich einklagen. Weitere Bestimmungen dazu folgen.
Siegelankündigung von Äbtissin und Konvent sowie, auf Bitten derselben, des Erzbischofs Adolf [I.] von Mainz.
Datum Maguncie, anno domini Mᵒ CCCᵐᵒ LXXXsexto.
(1) Vorstehendes Wort bedeutet: "wachsende".
(2) November 11.
Überlieferung:
Würzburg, StA, Mainzer Ingrossaturbuch 10, fol. 391r-392r, Abschr. (14. Jh.); http://monasterium.net/mom/DE-StAW/MIB10/StA_W%C3%BC_MIB_10_fol_391/charter (Digitalisat); http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/1629 (Digitalisat);, dt. und lat., Papier.
- http://monasterium.net/mom/DE-StAW/MIB10/StA_W%C3%BC_MIB_10_fol_391/charter;
- Regesten der Mainzer Erzbischöfe nach 1374/75 10, Nr. 729 (http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/1629) [Zugriffsdatum: 14. März 2016].
(gem.) / Letzte Bearbeitung: 20.12.2016
Zitierhinweis
Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, MZ02, Nr. 378, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ02/MZ-c1-00bl.html (Datum des Zugriffs)
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Einleitung
Ausführliche Informationen zu den Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz finden Sie demnächst in der Einleitung von Gerd Mentgen.