Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1348-1390)

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Ebm. Mainz 2, Nr. 327

1383 November 29, Aschaffenburg

Der öffentliche kaiserliche Notar Philmann (Philman) und der Vikar des Aschaffenburger Stifts [St. Peter und Alexander] Nikolaus (Clas) Pistor bekunden, dass vor ihnen und den untengenannten Zeugen der Knecht Johann (Henne) Pistor, Sohn des verstorbenen Johann (Hennichins) von Mainz (Mentze), Bruder von Nikolaus Pistor und derzeit Bäcker in der Stiftsbäckerei, mit seiner Ehefrau Adelheid (Alheyt) erschien und für sich und seine Frau erklärte, dass Nikolaus Pistor gegenüber dem Dekan und dem Kapitel des Stifts für das Bäckeramt Bürge geworden ist. Dafür garantiert ihm Johann Pistor Schadloshaltung. Als Sicherheit setzt Johann sein Steinhaus ein, das bei der Judenschule (iudden schule) zu Aschaffenburg in Hohenlohers (Hohinlohers) Hof gelegen ist, worüber Schultheiß und Schöffen der Stadt Aschaffenburg (Aschaffinburg) eine Urkunde ausgestellt haben. Zusätzlich übergibt Johann seinem Bruder Nikolaus die [Besitz-]Urkunde, die er über dieses Haus bzw. Grundstück hat und deren Anfangs- und Schlussteil nachfolgend in das Notariatsinstrument inseriert sind. Darin erklären die Aschaffenburger Bürger Engelbold Rode und Johann (Hennichin) Faber, dass sie vor dem Aschaffenburger Gericht Johann von Mainz (Hennichen von Mentze), Bäcker des Stifts zu Aschaffenburg, und seiner Ehefrau Katharina (Kather[ina]) rechtmäßig eynen flecken [verkauft haben], gelegen in der stad zu Asch[affinburg] in Hohinlohers hove gein Henchen Eberstein kelteren uber den weg gelegen und der da stosset hinden an die iudenschule und an Hennen Druden hus zu dem schilde, auf welches Grundstück Engelbold (Engelbolt) Hohenloher und seine Frau Elisabeth (Lyse) beide ihren Verzicht erklären. Das Teilinsert der Urkunde endet mit der Ankündigung des Stadtsiegels ad causas durch Bürgermeister und Schöffen zu Aschaffenburg. Datum: Anno domini Mᵒ CCCLXIIIᵒ, an sundage vor sante Laurencien dage des heilgen mertelers.

Datum und Actum des Notariatsinstruments: […] als man tzalte nach Cristi geburte drutzehenhundert iare, dar noch yn deme druundachtzegistem iare, in der syebenden indiction und babesduͦms des allirheilgesten in Gode vaters und herren hern Urbans, von gotlicher vorsichtekeit babistes, des sesten yn sime sesten iare und uff den nuͦnundzwentzigesten dag des mandes, den man nennet zu latine november, daz was uff den abent sancte Andreas, des heilgen aposteln, und umb tercie zijt des selben dages odir nahe dar bij in der stad zu Aschaffinburg und yn der capellen sente Michahelis, gelegen an dem crutzegange des stifftes zu Aschaffinburg, da ynne die herren des selben stifftes zu capittel gen, in Mentzer ertzebistum gelegen.

Zeugen: die Aschaffenburger Stiftsvikare Heinrich Pistor und Johann Schuppach.

Beglaubigung mit dem Notariatssignet des Notars Philmannus quondam Pauli dicti Bart de Pingwia.

Rückvermerk:

Instrumentum super domum emptam circa pistrinum

Überlieferung:

Aschaffenburg, Stadt- und Stiftsarchiv, U 2461, Orig., lat., Perg.

  • GJ 3, 1, S. 30 mit Anm. 4.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 17.08.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, MZ02, Nr. 327, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ02/MZ-c1-00aw.html (Datum des Zugriffs)

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