Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1348-1390)

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Ebm. Mainz 2, Nr. 236

[zwischen 1379 und 1385], Dornberg

Graf Dieter [VIII.] von Katzenelnbogen benachrichtigt seinen Vetter [Graf Eberhard V. von Katzenelnbogen], dass er an dem von diesem und ihm selbst für den nächsten Freitag wegen [des Juden] Gottschalk vorgesehenen Treffens in St. Goar nicht teilnehmen kann, weil er von seinem Herrn, dem Herzog [von Bayern], eine Botschaft erhalten habe, dass er an diesem Freitag in Heidelberg sein müsse. Er ersucht seinen Vetter daher, den Termin in St. Goar auf den nächstfolgenden Sonntag zu verschieben, worüber er um Eberhards schriftliche Bestätigung bittet.

Minen fruntlichin grusz zu vor unde waz ich liebes unde gudes vermag. Liebe feder (1), umbe solichen tag, alz du unde ich off frytag nehste kommet halden solden zu sant Gwere von Gotschalkis sache wegen (2), do laszen ich dich wiszen, daz mir ernstliche botschafft kommen ist von mym herren, dem hertzogen (3), daz ich umbe sunderlicher sache willen off den frytag by ym musze sin zu Heidelberg, unde bieden dich, liebe feder, daz du den tag herlengen wollest bisze uff den sondag dar nach nehste. Unde lasze mich her umbe din beschrieben entwort (4) wieder wiszen mit diessem boden under mym inges[igel]. Datum Dorenburg, feria tercia post diem beatorum Petri et Pauli apostolorum (5). Diether graffe zu Catzinellinbogen.

Rückvermerk:

1) Dem Edeln mym lieben federn Graffe Ebberharten, Graffen zu Catzinellinbogen (gleichzeitig); 2) Item disz sint die brieffe von Gotschalkis wegen den Jüden (15. Jh.?)

(1) Gemeint ist: 'Vetter'.

(2) Vermutlich war es der Jude Gottschalk von Worms; vgl. zu ihm Ziwes, Studien (1995), S. 207.

(3) Bei diesem Herzog handelte es sich um Pfalzgraf Ruprecht I., Herzog von Bayern.

(4) Die Lesung vorstehenden Wortes ist unsicher.

(5) Zur zeitlichen Eingrenzung der Abfassungszeit dieses Briefes s. Regesten der Grafen von Katzenelnbogen 1, Nr. 1803, Anm. 1, S. 516.

Überlieferung:

Marburg, StA, Best. 1, Paket 1, Nr. 33, Orig., dt. und lat., Papier.

  • Quellen zur Geschichte der Juden im HSTA Marburg 1, Nr. 130, S. 34;
  • Regesten der Grafen von Katzenelnbogen 1, Nr. 1803, S. 516.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 17.08.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, MZ02, Nr. 236, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ02/MZ-c1-009f.html (Datum des Zugriffs)

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