Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1348-1390)
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Ebm. Mainz 2, Nr. 432
1389
Erzbischof Adolf (Adolff) [I.] von Mainz (Mentze) bekundet, dass er und das [Erz-]Stift den Bürgermeistern und dem Rat zu Mainz 2.000 gute Goldgulden Mainzer Währung schulden, die Adolf in bar geliehen wurden. Die Tilgung soll in zwei gleichen Raten erfolgen, 500 [!] Gulden zum nächsten Martinstag (1) und weitere 500 zum übernächsten. Als Mitschuldner bürgen dafür Ospert, Siegler des Erzbischofs zu Mainz, Gerlach, Adolfs Zollschreiber zu [Ober-]Lahnstein (Lanstein), Heinrich [von Fritzlar], Adolfs Zollschreiber zu Ehrenfels (Erenfels), und Rudolf, sein Beseher zu Gernsheim. Erfolgt die Tilgung der Schuld nicht binnen vierzehn Tagen nach den vereinbarten Terminen und erhält der Erzbischof diesbezüglich vom Rat der Stadt Mainz eine Mahnung, so dürfen die Gläubiger den ausstehenden Betrag zu Lasten des Erzbischofs bzw. [Erz-]Stifts bei Christen oder Juden (zu cristen oder iuͦdin) zu Schaden nehmen, worauf der Schuldner einen Monat Zeit hat, die Summe samt eventuell angefallenen Zinsen ('Schaden') zu begleichen. Kommt es nicht dazu, müssen die Bürgen in einer ihnen von Bürgermeistern und Rat zu Mainz bestimmten öffentlichen Herberge in Mainz Einlager leisten, bis die offenen Forderungen beglichen sind. Der Erzbischof und die Mitschuldner bekennen sich zu ihren Verpflichtungen gegenüber der Stadt Frankfurt [!] (2).
Siegelankündigungen von Erzbischof und Bürgen.
Datum etc. (3)
(1) November 11.
(2) Zu Beginn von fol. 237r ist jedoch 'Mainz' (Mentze) durchgestrichen und 'Frankfurt' (Frankefurd) darüber geschrieben worden, auch in den nachfolgenden Zeilen ist nicht mehr von Mainz, sondern von Frankfurt die Rede.
(3) Die Eintragung dieser Urkunde gegen Ende des Ingrossaturbuchs 11 spricht für das Jahresdatum 1389.
Überlieferung:
Würzburg, StA, Mainzer Ingrossaturbuch 11, fol. 236r-237r, Abschr. (leicht gekürzt, 14. Jh.), dt., Papier.
- Regesten der Mainzer Erzbischöfe nach 1374/75 11, Nr. 337 (http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/3138) [Zugriffsdatum: 14. März 2016].
(gem.) / Letzte Bearbeitung: 17.08.2018
Zitierhinweis
Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, MZ02, Nr. 432, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ02/MZ-c1-008o.html (Datum des Zugriffs)
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Einleitung
Ausführliche Informationen zu den Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz finden Sie demnächst in der Einleitung von Gerd Mentgen.