Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1348-1390)

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Ebm. Mainz 2, Nr. 160

1371 Juni 21

Domdekan Heinrich und das gesamte Domkapitel zu Mainz entbieten Ritter Antelmann von Grasewege, ihrem Burggrafen zu Böckelheim, ihren Gruß und bitten ihn als Freund und Getreuen, für sie und das [Erz-]Stift unverzüglich 400 Gulden unter Christen oder Juden auszuleihen und dem Rheingrafen zu Rheingrafenstein Konrad zu entrichten, da sie ihm diese Schulden bis zu Johanni bezahlen sollen. Die Aussteller garantieren Antelmann, besagte 400 Gulden zuzüglich des bis zum Martinstag anfallenden Schadens noch vor Martini gänzlich zurückzuzahlen und ihn schadlos zu halten. Falls sie dies nicht tun, haften Dekan, Kapitel und [Erz-]Stift auch für den weiteren Schaden uneingeschränkt so wie für das Hauptgut.

Wir, Heinrich, dechen, [!] und der gemein capitel des stifftes tzu Mentze empiden dem festen rittir hern Antilman vomᵉ Grasewege, unserm burgrafen zu Beckilnheim und lieben getruwen, unsern fruntlich gruͦsz und alliz gut. Her Antilman, liebir frund und getruwir, wir biden uch mit ernsten flisze, daz ir uns und unserm stiffte unvertzogelich gewinnen wollit vierhundirt gulden undir cristen odir iuden, wie und wa ir mogit, und dieselben vierhundirt gulden von unsers stifftes wegen betzalet dem ediln Conrad, dem Ringrefen zu Ringrefenstein, die wir ymᵉ von unsers stifftes wegen schuldig sin und off sant Iohan Baptisten dag nest komit (1) betzalen sollen. So reden wir uch offinlich an diesim brife, daz wir uch dieselben vierhundirt gulden und waz schaden daroff geen mag zuschen hie und sant Mertins dag nest komit (2) vor demselben sant Mertins dage gutlich und gentzlich wollen betzalen und uch desselben geldes schadelos halden und machen, an allen vertzog und geverde. Gesche abir, daz wir des nit teden binnen der zijt, waz schaden ir danne abir vorwartir daroff tedet, den sollen und wollen wir und unsir stifft uch gentzlich betzalen glich dem hobtgelde ane widir rede, hindernisze und geverde. Des zu urkunde han wir unsers capitels ingesigil an diesin bryff gehangen. Geben zu Mentze, off sant Albans dage, nach Cristi gebuͦrte dryͤtzehenhundirt, darnach in demᵉ eyn und sybintzigesten iare. (3)

(1) 1371 Juni 24.

(2) 1371 November 11.

(3) Die Urkunde ist durch Tilgungsschnitte entwertet.

Überlieferung:

Würzburg, StA, Mainzer Urkunden 2949, Orig., dt., Perg.

  • REM 2, 1, Nr. 2840, S. 10.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 17.08.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, MZ02, Nr. 160, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ02/MZ-c1-0088.html (Datum des Zugriffs)

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