Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1348-1390)

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Ebm. Mainz 2, Nr. 123

1367 März 5

Die Bürgermeister, die Schöffen und die gesamte Gemeinde der Stadt Homberg [Ohm] bekunden, dass sie an Ekkehard Müller (Eckeharde Muͦlner), Priester und Altarist zu Alsfeld (Alsfelt), eine jährliche Gülte in Höhe von sechs Mark Geld lötigen Silbers für 48 Mark lötigen Silbers verkauft haben, die er ihnen zur Gänze bezahlt hat. Die Aussteller erklären, dass sie mit dieser Summe das ausgelöst bzw. zurückgekauft haben, was sie für ihren Herrn, [den Landgrafen] von Hessen, und ihre Stadt verkauft hatten, und quittieren dem Kleriker über die 48 Mark Silber. Letzterer hat nun Anspruch auf besagte Gülte, die ihm jeweils an Mariae Lichtmess (1) ohne Behinderung mit gutem lötigen Silber oder jeweils 56 Schilling hesssischer Währung pro Mark auszuzahlen ist. Geschieht dies nicht zur vorgeschriebenen Zeit, darf Müller zwei Ratsmitgleider oder Schöffen mahnen lassen, zu Alsfeld oder in einer anderen Stadt im Umkreis von vier Meilen um Homberg auf Kosten dieser Stadt solange Einlager zu leisten, bis die versessene Gülte und seine Unkosten bezahlt sind. Fordert der Altarist diese Leistung nicht ein, kann er das Geld bei Juden oder Christen zu Schaden nehmen und dafür gegebenenfalls Bürgen stellen oder Immobilien als Pfänder aufbieten (neme her dan disse gulde uff schaden tzuᵒ den cristen odir iuͦden uff borgen odir uff lygend phand).

Ankündigung des großen Siegels der Stadt Homberg.

Datum anno domini Mᵒ CCCᵒ LXVIIᵒ, feria sexta proxima ante dominicam, qua cantatur Invocavit me. (2)

(1) Februar 2.

(2) Die Urkunde ist durch Moder und Ausrisse am Rand stark beschädigt. In Quellen zur Geschichte der Juden im STA Darmstadt ist irrtümlich Alsfeld als Ausstellungsort angegeben.

Überlieferung:

Darmstadt, StA, A 3, Nr. 5/13, Orig., dt. und lat., Perg.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 20.12.2016

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, MZ02, Nr. 123, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ02/MZ-c1-007l.html (Datum des Zugriffs)

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