Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1348-1390)
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Ebm. Mainz 2, Nr. 260
1380 April 28, Hofheim
Erzbischof Adolf [I.] von Mainz bekundet, dass er dem Mainzer Dompropst Andreas von Brauneck und dem gesamten Domkapitel versprochen hat, sobald zwei weitere Turnosen auf seinem Zoll zu Ehrenfels frei werden, diese zu den dreien bereits diesbezüglich verschriebenen hinzuzugeben zur [schnelleren] Auslösung der Kleinode, die für den Oberhirten den Mainzer Judenbürgern Joselin von Würzburg und seinem Schwager Isaak verpfändet wurden. Diese Garantie soll auch gelten für den Fall, dass der Ehrenfelser Zoll in Zukunft noch stärker belastet werden sollte. Der amtierende bzw. künftige Zollschreiber dort muss sich mit seinem Eid zur Einhaltung dessen verpflichten.
Wir, Adolff etc., bekennen etc., daz wir den erwirdigen, unsern lieben andechtigen Endres von Brunecke, dumprobest, und deme capitel des dumes zu Mentze geredt haben, soliche dry thornose, als itzunt uff unserme zolle zu Erenfels gefallen zu losunge des cleinodes, daz fur uns versatzet ist Ioselin unde Isacke, sinem swager, iudenburgern zu Mentze, daz wir zwene ander thurnose, die uns uff demselben unserme zolle aller schirest nach datum dieses brieffes ledig werden, zu den obgenanten dryn thurnosen sollen laszen fallen und die auch den obgenanten iuden verschriben. Wurden wir auch den vorgenanten unsern zoll zu Erenfels furwerter besweren me, dann er itzunt beswert ist, so solden doch die vorgenanten zwene thur[nose] zu den obgenanten dryn thur[nose] vor uz zulosunge des cleynodes gefallen, ane alles hindernisse und verzog. Auch weres, daz der schriber, der itzunt zollschriber da ist, abeginge oder anders abegesetzet wurde von dem zolle, so solde dann ein ander, der dar an den zoll gesatzt wurde von uns oder unsern nachkomen, auch globen und sweren zu gewarten mit den vorgenanten thur[nosen] zu der losunge des cleynodes in alle der masze, als vorgeschriben stet und begriffen ist. Des zu urkunde etc. Datum Hofeheim, sabbato ante dominicam Vocem iocunditatis, anno domini millesimo CCCᵒ LXXXᵐᵒ. (1)
(1) Vgl. die inhaltlich identische, aber am Folgetag ausgestellte Urkunde MZ02, Nr. 262, die Urkunde des Ehrenfelser Zollschreibers Heinrich von Fritzlar vom selben Tag (28. April 1380) MZ02, Nr. 261 und das im zeitlichen Umfeld beider Urkunden ausgestellte Dokument MZ02, Nr. 263.
Überlieferung:
Würzburg, StA, Mainzer Ingrossaturbuch 9, fol. 200r , Abschr. (leicht gekürzt, 14. Jh.); http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/1086 (Digitalisat); http://monasterium.net/mom/DE-StAW/MIB09/StA_W%C3%BC_MIB_9_fol_199v_%5B01%5D/charter (Digitalisat), dt. und lat., Papier.
- Regesten der Mainzer Erzbischöfe nach 1374/75 9, Nr. 510 (http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/1086) [Zugriffsdatum: 14. März 2016];
- http://monasterium.net/mom/DE-StAW/MIB09/StA_W%C3%BC_MIB_9_fol_199v_%5B01%5D/charter;
- Darmstadt, StA, R 11 A Kurmainzer Regesten, Nr. 27.
(gem.) / Letzte Bearbeitung: 17.08.2018
Zitierhinweis
Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, MZ02, Nr. 260, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ02/MZ-c1-0055.html (Datum des Zugriffs)
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Einleitung
Ausführliche Informationen zu den Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz finden Sie demnächst in der Einleitung von Gerd Mentgen.