Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1348-1390)

Zurück zur Übersicht

548 Quellen in diesem Teilcorpus. Sie sehen die Quelle 477.

Ebm. Mainz 2, Nr. 381

1386

Erzbischof Adolf [I.] von Mainz informiert seine Amtleute in den neun Städten [des Mainzer Oberstifts: Aschaffenburg, Seligenstadt, Dieburg, Miltenberg, Amorbach, Külsheim, Tauberbischofsheim, Buchen (Odenwald) und Walldürn], dass seine Juden in diesen Orten sich mit ihm wegen einer Bede geeinigt und zu "Bedesetzern" Abraham von Miltenberg, Benjamin und David von Dieburg sowie Meier von [Tauber-]Bischofsheim bestimmt haben. Alle Amtleute werden aufgefordert, letzteren zu helfen sich durchzusetzen, falls sich Juden weigern sollten, den festgelegten Betrag zu bezahlen. Von der Bede ausgenommen sind indessen Gottschalk, Isaak und Isaaks Schwiegervater Simon, Juden zu [Tauber-]Bischofsheim, sowie Gresse, wohnhaft in Aschaffenburg.

Adolff etc.: Ir, unser amptlude in unsern obern nunsteten, lieben getruwen, wir laszen uch wiszen, daz unser iuden in denselben nuͤsteten [!] geseszen mit uns uberkomen sint umb eyne summe gelts zugeben, daruber sie zu bedesetzern gesatzt hant Abbraham [!] von Miltenberg, Bennyanyn [!] und David von Diepurg und Meyern von Bissch[ofsheim], dieselben [!] summe geltes von unsern iuden in zufordern. Davon so heiszen und gebieten wir (1) uch allen und uwer yclichen besunder, werez daz dhein unser iuden in den obgenanten unsern steten geseszen sich widder soliche bede (2) setzen wolden, (3) daz ir dan den vorgenanten iuden, die daruber also gesetzet sin, getruwelich beholffen syt, daz die, die sich darwidder setzen wolden, dartzu gehalden wurden, daz sie zu der bede geben, daz yn geburt noch deme, als uff yclichen gesatzet ist oder wirdet, uzgenomen diese nachgeschriben unser iuden, mitnamen Gotschalk und Isaac und desselben Isaaces sweger, geseszen zu Bisschoffesheim, Symon, und Gresse, geseszen zu Assch[affenburg], die mit der bede zu diesen ziten (4) nit zu schicken sollen haben. (5)

(1) Das Wort wir wurde über der Zeile eingefügt.

(2) Es folgt durchgestrichen: zu.

(3) Die Präposition zu vor setzen ist durchgestrichen, wolten über der Zeile eingefügt.

(4) Die Lesung ziten ist aufgrund einer Beschädigung des Papiers unsicher.

(5) Die Datierung des Schreibens in das Jahr 1386 erfolgt aufgrund seiner Stellung im Mainzer Ingrossaturbuch 11.

Überlieferung:

Würzburg, StA, Mainzer Ingrossaturbuch 11, fol. 75v, Abschr. (leicht gekürzt, 14. Jh.), dt., Papier; Darmstadt, StA, A 14, Nr. 312 (Fotokopie).

  • Regesten der Mainzer Erzbischöfe nach 1374/75 11, Nr. 60 (http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/1584) (mit mehreren falschen Namensangaben) [Zugriffsdatum: 14. März 2016];
  • Regesten zur Geschichte von Seligenstadt, Nr. 245, S. 65 (mehrere Namen fehlen);
  • Quellen zur Geschichte der Juden im STA Darmstadt, Nr. 484, S. 132 (mehrere Namen fehlen);
  • Judaica im Staatsarchiv Darmstadt 1, Nr. 255, S. 54 (mehrere Namen fehlen).
  • Debler, Weltbürger (2002), S. 158 (zu Dezember 7);
  • Battenberg, Judenschutz (1996), S. 65;
  • Ziwes, Studien (1995), S. 159, Anm. 291;
  • Debler, Gemeinde (1995), S. 21 (zu Dezember 7);
  • GJ 3, 2, S. 1450;
  • Keim, Beiträge (1993), S. 11;
  • GJ 3, 1, S. 226.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 20.12.2016

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, MZ02, Nr. 381, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ02/MZ-c1-004h.html (Datum des Zugriffs)

Lizenzhinweis

Die Datensätze stehen unter einer Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Lizenz und können unter Berücksichtigung der Lizenzbedingungen frei nachgenutzt werden. Sofern nicht anders angegeben, sind die verwendeten Bilder urheberrechtlich geschützt.

Zurück zur Übersicht