Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1348-1390)

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Ebm. Mainz 2, Nr. 153

1371 März 7

Henne Stecke von Mainz bekundet, dass alle Schulden, die Rheingraf Johann, Wildgraf zu Dhaun, bei ihm noch hatte, bezahlt sind, sowohl alte als auch neue, unter Einschluss des Geldes für die Tuche, die des Rheingrafen Schreiber Peter einst von ihm erhalten hatte, und Kosten für Essen und Arbeit. Lediglich des Rheingrafen Schuldbrief über 100 Gulden bleibt in Kraft und die drei Ringe, die der Goldschmied begutachten soll, fordert Henne Stecke zurück oder aber eine Summe für sie, auf die man sich einigt. Ferner soll Rheingraf Johann eine bestimmte 'Vorspange' spätestens bis Pfingsten für 100 gute Mainzer Gulden plus Zinsen bei dem Juden Isaak in Mainz auslösen, andernfalls ist Henne Stecke nicht verantwortlich dafür, wenn die Spange verloren ist.

Ich, Henne Stecke von Mentzin, bekennen und dun kunt allin lut[in] vor mich und alle myn erbin, daz ich allir schulde, iz sij umb duche, daz Peter, schryber des ediln myns herren hern Iohan ring[rave], wildeg[rave] zu Dunen, vor langer zijt zu mir genomen hat, und umb alle scholt, alt und nuwe, dar zu kost, arbeyt und umb alle sache, wyͤlich ich die an den egenanten herr[en] zu sprechin und zu fordern gehabit han bit uff diesen huteg[in] dag und uff gyft dis bryef[es], daz ich des gentzlich, gutlich und wol bezalit bin bit uff hundirt phunt hellir, die er mir noch schuldig ist, des ich synen gut[in] besegiltin bryeff han .. Und die dry ringe, die der goltsmyt besehin sol, die sal er mir wedir gebin odir gelt dar vor, als wir bit eyn darumb ubirkummen. Ouch sal der egenante herr[e] syne vorspange (1) von Ysaac, iudin zu Mentzin, losen thuschen hyᵉ und pingist[in] vor hundirt gute Mentsche guldin (2) und den gesuche, der von dem groszen suntage nest virgang[in] (3) dar uff gen mag, bit namen uff yͤ den guldin alle woche zwene iunge hellir zu gesuche. Geschee der losungin nit thuss[chen] hie und pingist[in] nest (4), worde die vorspange danne virlorn, des en sal ich, Henne Secke, nit zu schaff[in] han. Und sagin den egenanten herr[en] her uff allir sachin quyt, ledig und los in alle der maszen, als vor undirscheydin und geschr[ibin] steyt, uszgenomen alle argelist und geverde. Und es zu orkunde so han ich myn ing[esigel] an diesen bryef gehangin. Gebin in der fast[in], uff frytag nach suntage Reminiscere, anno domini Mᵒ CCC LXX primo.

Rückvermerk:

burger zu Mentze

(1) Eine vorn an der Brust getragene Mantelspange bzw. Fibel.

(2) Das Wort guldin wurde über der Zeile eingefügt.

(3) 1371 Februar 23.

(4) 1371 Mai 25.

Überlieferung:

Anholt, Fürstlich Salm-Salm'sches Archiv, Best. Dhaun, Nr. 857, Orig., dt., Perg.

  • Urkunden des fürstlich Salm-Horstmar'schen Archives, Nr. 563, S. 280 f.

(gem./cmc.) / Letzte Bearbeitung: 17.08.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, MZ02, Nr. 153, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ02/MZ-c1-0048.html (Datum des Zugriffs)

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