Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1348-1390)

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Ebm. Mainz 2, Nr. 109

1365 September 26, Aschaffenburg

Erzbischof Gerlach von Mainz bekundet, dass er und Ulrich [von Kronberg], sein Viztum [im Rheingau], sich mit Meister Isaak [von Bingen], dem Judenarzt und Bürger zu Mainz, bezüglich all ihrer bis zum gegenwärtigen Tag bestehenden Forderungen an ihn oder seine Erben gütlich geeinigt haben. Zudem hat Gerlach Isaak die Erlaubnis erteilt, dass er ab dem nächsten Martinstag drei Jahre lang innerhalb des Erzstifts frei reisen kann, ohne dass ihn jemand mit Pfändungen oder Gerichtsklagen behelligen darf.

Wir, G[erlach] etc., tun kunt etc., daz wir und Ulrich, unsir vitzdum, mit meister Isaac dem iudenartzete, burger zuͦ Mentze, gutlichen verslichtet, versuͤnet und verrachtet sin umbe alle ansprache und vorderunge, die wir zuͦ yme oder sinen erben gehabt han oder gehaben mochten bit off diesen hutigen tag. Auch han wir, G[erlach], ertzeb[ischoff] vorgenant, dem vorgenanten iuden die gnade getan, daz er wandern mag in unserm lande also, daz yn oder die sinen nyman bekommirn oder beclagen sal von nuͦ, sente Mertins tage nehist komet (1), ane zurechene uber druͦ gantze iar nach eynander folgende. Des zu urk[und] etc. Datum Asch[affenburg], feria sexta ante Michaelis, anno domini Mᵒ CCCᵒ LXquinta.

(1) 1365 November 11.

Überlieferung:

Würzburg, StA, Mainzer Ingrossaturbuch 5, fol. 595r (Zählung oben) = fol. 173r (Zählung unten), Abschr. (leicht gekürzt, 14. Jh.), dt. und lat., Papier; Darmstadt, StA, A 14, Nr. 226 (Fotokopie).

  • Herren von Kronberg, Nr. 2558, S. 593;
  • Ziwes, Studien (1995), S. 284, Nr. 34;
  • Quellen zur Geschichte der Juden im STA Darmstadt, Nr. 152, S. 45;
  • Judaica im Staatsarchiv Darmstadt 1, Nr. 96, S. 21;
  • REM 2, 1, Nr. 1993, S. 452;
  • Codex diplomaticus Nassoicus 1, 3, Nr. 3165, S. 358.
  • GJ 3, 2, S. 798.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 20.12.2016

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, MZ02, Nr. 109, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ02/MZ-c1-002n.html (Datum des Zugriffs)

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