Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1348-1390)
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Ebm. Mainz 2, Nr. 208
1378 April 1, Frankfurt a. M.
Erzbischof Adolf [I.] von Mainz bekundet, dass er seinen Juden in den [oberen] neun Städten Aschaffenburg[, Seligenstadt, Dieburg, Miltenberg, Amorbach, Külsheim, (Tauber-)Bischofsheim, Buchen (Odenwald) und Walldürn] gewährt hat, dass weder sie noch ihre Frauen, Kinder oder Bediensteten an seinen Zollstätten auf Main und Rhein anlanden oder Zoll entrichten müssen, bis dies widerrufen wird. Entsprechende Anweisung ergeht an seine Zollschreiber und Zöllner.
Wir, Adolff etc., bekennen etc., daz wir unsern iuden, die geseszen und wonende sin in unsern nuͦn steden, mitnamen zu Asch[affenburg] etc., von besundern gnaden erleubet und gegonnet haben, erleuben und gonnen mit craft dieses brieffes, daz sie, ire wibe noch ire kindere, die ir broteszende sint, an allen unsern zollen uff dem Meyne odir uff deme Rine nit lenden odir keynen zoll geben solle [!] als lange, bisz wir daz widerruffen. Darumbe heiszen und gebieten wir allen unsern zolschr[ibern] und zolnern, die wir itzunt haben odir hernach gewinnen mogen, daz sie die vorgenanten unser iuden (1) an unsern zollen nit fordern odir twingen sollen, an lande zu faren noch zoll von yn nemen, sunder sie, ire wibe und kindere fur unser zolle lazen faren ungelendet und ane zoll, ane alle widerrede und hindernische [!] als lange, bisz wir daz widerrufen. Des zu urkunde etc. Datum Frank[enfurt], quinta feria post dominicam letare, anno domini Mᵒ CCCᵒ LXXoctavo.
(1) Die Wörter unser iuden sind über der Zeile eingefügt worden, innerhalb der Zeile sind sodann vor an unsern zollen die Wörter die egenanten dru iare usz durchgestrichen.
Überlieferung:
Würzburg, StA, Mainzer Ingrossaturbuch 9, fol. 70r, Abschr. (leicht gekürzt, 14. Jh.); http://monasterium.net/mom/DE-StAW/MIB09/StA_W%C3%BC_MIB_9_fol_070_%5B01%5D/charter (Digitalisat); http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/869 (Digitalisat), dt. und lat., Papier; Darmstadt, StA, A 14, Nr. 237 (Fotokopie).
- http://monasterium.net/mom/DE-StAW/MIB09/StA_W%C3%BC_MIB_9_fol_070_%5B01%5D/charter;
- Regesten der Mainzer Erzbischöfe nach 1374/75 9, Nr. 187 (http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/869) [Zugriffsdatum: 14. März 2016];
- Regesten von Seligenstadt, Nr. 233, S. 62;
- Quellen zur Geschichte der Juden im STA Darmstadt, Nr. 236, S. 67;
- Judaica im Staatsarchiv Darmstadt 1, Nr. 128, S. 28;
- Darmstadt, StA, R 11 A Kurmainzer Regesten, Nr. 26.
- Debler, Gemeinde (1995), S. 19;
- GJ 3, 2, S. 1363.
- Trunk, Gemeinde (1980), S. 85.
(gem.) / Letzte Bearbeitung: 17.08.2018
Zitierhinweis
Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, MZ02, Nr. 208, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ02/MZ-c1-002h.html (Datum des Zugriffs)
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Einleitung
Ausführliche Informationen zu den Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz finden Sie demnächst in der Einleitung von Gerd Mentgen.