Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1348-1390)

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Ebm. Mainz 2, Nr. 114

1366 Mai 6

Philipp von Bolanden, Herr zur Altenbaumburg und Truchsess des Heiligen Römischen Reiches, bekundet, dass er einen Teil der Altenbaumburg, nämlich die Jungfrauenkammer und den Ritterstall, dem Ritter [Emmerich] Rost Marschall von Waldeck bzw. dessen Erben verpfändet hat, weil Rost Schulden bei Juden und Kawertschen für ihn bezahlte. Philipp erlaubt ihm auch die Nutzung dieses Teiles des Tals, aber nicht gegen Herzog Ruprecht d. Ä., Graf Walram von Sponheim[-Kreuznach] oder deren Lehensleute und Burgmannen. Letztere darf er auch nicht von der Burg aus bekriegen, solange sie ihm verpfändet ist. Mit 300 Gulden kann die Pfandschaft ausgelöst werden. Pförtner, Torhüter, Grundholden und der Burggraf schulden ihm während der Verpfändung Gehorsam.

Ein brieff, wie Philips von Bolanden, herre zu der Altennbeymburg unnd truchseß des heyligen romischenn richs, sich bekennt, das er gnad und gab dethan hern Rost marschalck von Waldeck, ritter, unnd sinn erbenn ein teyle zu der Altenbeymburg, die iungfrauw kammeren unnd den ritterstal, umb schuͤlt, die er vor inen betzaltt hett under iuden unnd kauwerzan, des teyls mög er sich auch des tales behelffen zu sinen noͤtenn, ußgenommenn hertzog Ruprechten den elternn, grave Walraff von Spanheim unnd sin mann unnd burgmann, wo die selbenn sin mann unnd burgman recht vor ime liden wolten. Es soll auch kein sin man und burgman her Rosten oder sin erbenn nit kriegen uß Altenbeymburg, diewile die pfantschafft wertt, ist ab zuͦ losen mit drü hundert gulden. Für solich geltt sollenn ime pörtner, thronknechtt, huldenn unnd sin burgrave ime [!] gehorsam sin, diewile die pfantschafftt wertt, die sol auch inn zweienn iarenn nit gescheen etc. Inn urkuͦnd sin unnd sinß bruders anhangendem ingesiegell. Datum da man schreib inn latin anno domini Mᵒ CCCᵒ LXVIᵗᵒ, quarta feria post Philippi et Iacobi apostolorum. (1)

(1) Vgl. das Regest der Gegenurkunde des Waldeckers vom selben Tage: Regesten des Archivs der Grafen von Sponheim 1, Nr. 1352, S. 742 f., sowie MZ02, Nr. 105, MZ02, Nr. 181, MZ02, Nr. 182 und MZ02, Nr. 183.

Überlieferung:

Koblenz, LHA, Best. 4, Nr. 3686, Stück 9dd, fol. 30v, Notiz (um 1500), dt. und lat., Papier.

  • Lehmann, Geschichte (1861), S. 295.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 17.08.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, MZ02, Nr. 114, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ02/MZ-c1-0026.html (Datum des Zugriffs)

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