Quellen zur Geschichte der Juden im Erzbistum Mainz (1348-1390)

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Ebm. Mainz 2, Nr. 358

1385 September 20, Aschaffenburg

Erzbischof Adolf [I.] von Mainz bekundet, dass er ebenso, wie es unter seinen Vorgängern der Fall war, seinen Juden zu Dieburg die Gnade erwiesen hat, dass sie wegen ihrer Schuldforderungen Güter einklagen können, wenn diese [von dritter Seite] noch nicht völlig ausgeklagt sind. Vogt, Schultheiß, Bürgermeister und Schöffen in Dieburg werden angewiesen, entsprechende Klagen der Juden vor Gericht zu verhandeln. Ferner hat Adolf den Dieburger Juden gewährt, dass diese weiterhin den Judeneid in derselben Weise wie die Juden in Mainz oder Frankfurt leisten dürfen.

Wir, Adolff et cetera, bekennen etc., als unser iuden geseszen zu Diepurg von unsern vorfarn ertzbischoff zu Mentze die gnade gehabt han, daz man yn richtet von solichen guden, die nit uzerclaget und erwonnen waren, wann sie von ire schulde wegen richtunge hieschen, des han wir denselben unsern iuden zu Diepurg die gnade auch getan, uff waz gute sie von ire schulde wegen richtunge heischen, die nit erwunen oder uzerclaget sin, daz man yn davon richten sal. Und heiszen darumb unser lieben getruwen, vogt, schultheiszen, burgermeister und scheffen zu Diepurg, daz sie unsern iuden also richten von ire schulde wegen, als dycke yn furbaz des noit geschiet, als man bie unsern vorfarn getan hait. Auch han wir yn die gnade getan, daz sie bie den eiden und staben bliben sollen als die iuden zu Mentze oder zu Franck[furt]. Und sal man sie daruber nit drengen. Des zu urkunde et cetera. Datum Asch[affenburg], in vigilia beati Mathei apostoli, anno domini Mᵒ.CCCᵒ. LXXXquinto.

Überlieferung:

Würzburg, StA, Mainzer Ingrossaturbuch 10, fol. 354r, Abschr. (leicht gekürzt, 14. Jh.) (B); http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/1559 (Digitalisat), dt. und lat., Papier; Darmstadt, StA, C 1 A, Nr. 67, fol. 106r (Abschr., 18. Jh.) (C); ebd., A 14, Nr. 299 (Fotokopie von B).

  • Regesten der Mainzer Erzbischöfe nach 1374/75 10, Nr. 629 (http://www.ingrossaturbuecher.de/id/source/1559) [Zugriffsdatum: 14. März 2016];
  • Quellen zur Geschichte der Juden im STA Darmstadt, Nr. 457, S. 125;
  • Judaica im Staatsarchiv Darmstadt 1, Nr. 228, S. 49.
  • Keim, Beiträge (1993), S. 11;
  • GJ 3, 1, S. 226 mit Anm. 38.

(gem.) / Letzte Bearbeitung: 17.08.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, MZ02, Nr. 358, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/MZ02/CP1-c1-02nu.html (Datum des Zugriffs)

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