Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 2335

1390 Juni 7

Thilmann von Ginnheim und seine Frau Meckel, Bürger zu Frankfurt, bekunden, dass sie dem ehrbaren Jeckel Lentzel, Schöffen sowie derzeit Bürgermeister zu Frankfurt, und dessen Erben 32 Pfund Heller Frankfurter Währung schuldig, worüber sie einen Vertrag aufgesetzt haben. Die Aussteller sagen zu, das vorgenannte Geld in Frankfurt in mehreren Raten während der nächstkommenden alten Frankfurter Herbstmessen zurückzuzahlen, widrigenfalls sind Jeckel, dessen Erben oder der rechtmäßige Inhaber der gegenwärtigen Urkunde dazu berechtigt, das ausgefallene Geld auf Schaden der Aussteller bei Christen oder Juden aufzunehmen, wobei Thilmann und Meckel für die Rückzahlung der aus der Schadennahme erwachsenen Kosten zu sorgen haben. Thilmann kündigt für sich und seine Frau sein Siegel an.

Ich Dielman von Gynheim und ich Meckil, sin eliche wirten, buͤrgere zuͦ Frankenford, irkennen uns offinlich mit dysem briffe, das wir und unsere erben schuldig sin dem erbern mannen Jekeln Lentzlin, scheffen und zu dysen zijten buͤrgermeister zuͦ Frankenford, und sinen erben zwey und dryszig phunt heller guͤter Frankenfurter werunge, dar umb wir eyne satzunge mit ym begriffen hat [!]. Das selbe gelt globen wir und unser erben Jekiln dem vorgenanten und sinen erben ader dem, der dysem [!] briff inne hat mit sinen guͤten willen, ane firzog zuͤ gelden und zu geben und zuͦ Franckeford zuͦ bezalne [!], mit namen eyliff phunt heller in der alden Frankenfurter messe, die nuͦ neist komet, so eyliff phunt heller in der alden Frankenfurter messe, die dar nach allir neyst komet. Und zuͦ wilcher zit wir ader unser erben des nyt enteden, so mag Jekeln Lentzlin vorgenant und sine erben ader der, der dysem [!] briff inne hat mit sinem guten willen, das vorgenante gelt uff unsern und uff unsir erben schaden entnemen und gewynnen zuͦ cristen ader zu juden, den schaden globen ich Dielman und ich Meckil vorgenant fuͤr uns und unser erben in guͦten truͦwen Jekeln dem vorgenanten und sinen erben ader dem, der dysem [!] briff inne hat mit sinem guten willen, unvertzogelich abe zuͦ tune und zuͦ gelden glich mit dem hauͦbtgelde. Des zuͤ urkuͦnde, so han ich Dielman von Ginheim vorgenant myn ingesigel fuͦr mich und fur Meckiln, myn eliche wirten, und fuͦr nser erben an dysem [!] briff gehangen. Des ingesigel ich Meckil vorgenant mich mit yme irkennen. Datum anno domini MᵒCCCᵒLXXXX, feria tertia proxima post diem beati Bonifatii.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Holzhausen Urkunden, Nr. 148, Orig., dt., Perg.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 2335, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-029a.html (Datum des Zugriffs)

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