Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 2279

1389 Dezember 16, [Friedberg, Burg]

Einträge im Friedberger Burggerichtsbuch zum Jahre 1389 unter der Tagesbezeichnung Feria quarta post Lucie:

[1.] Henne Esel hat von Seiten der Jüdin Richelin Herrn Eberhard, den BUrggrafen, Herrn Konrad von Kleen, Herrn Sibold, Herrn Löw, Herrn Eberhard Weise, Hermann Weise und Wilhelm Weise [vor Gericht zitieren lassen]: Item Henne Esel exparte Rychel iudee super her Ebirhard Burggrave, her Conrad de Clen, hern Sibold, hern (1) Lewe, her Ebirhard Weisen et Herman Weisen et Wilhelm Weisen.

[2.] [Der Jude] Süßkind ist durch das Urteil der Klage Henne Esels ledig, der ihn beschuldigt hatte, ihm eine gute Entlohnung wegen der Klage gegen Herrn Eberhard Weise versprochen zu haben: Item Suszkind ist mit dem orteil entgangen (2) Henne Esel als he yme becleide, hette yme gered wal lonen (3) von der clage wen uf hern Ebirhard Weisz.

[3.] Peter Menger hat eine zweite Klage gegen den Juden Süßkind und Süßkind eine erste Klage gegen Ulrich Groß erwirkt: Item Peter Menger ander clage super Suszkind iudeo et Suszkind erst clage super Ulrich Grosz.

[4.] [Henne] Esel hat von Seiten des Juden Liebermann eine Bürgschaft Herte Ruckers zu dritt erklagt mit Einlagerpflicht innerhalb von zwei Wochen: Item [Henne] Esel exparte Lipmans iudei super Herte Ruker ircleid burgeschaft an dru enden, obstagium infra quindena.

[5.] Die Burgmannen haben für Recht erkannt, dass die Jüdin Richelin durch das Urteil Herte Seulberger keinen Reinigungseid leisten und keine Beweise führen muss: Item han die burgmanen gewiset, daz Rychel diͤ juden mit dem orteil ist ledig worden von Herte Sulburger von der unschuld und gewisunge wen.

[6.] [Henne] Esel hat […] (4) von Seiten der Jüdin Schone Meckel Stump vor Gericht zitieren lassen: Item [Henne] Esel […] (4) I forgebot […] (4) exparte Shchonen [!] iudee super Meckel Stumpen.

[7.] [Henne] Esel hat von Seiten Henne Müllers eine zweite Klage gegen Henne Eckel und von Seiten der Jüdin Richelin eine zweite Klage gegen Frau Jutta Weise erwirkt: Item her [!] (5) [Henne] Esel exparte Henne Mulner ander clage super Henne Eckel et exparte Richlin judee ander clage super frauwe Jutte Weisen.

(1) Es folgt gestrichen Walt.

(2) Die Transkription des vorstehenden Worts ist unsicher.

(3) Es folgt durchgestrichen uff.

(4) Vorstehende Auslassungen beziehen sich auf die Erwähnung von Christen.

(5) Es folgt ein durchgestrichenes h.

Überlieferung:

Darmstadt, StA, Best. F 3, Nr. 60, fol. 8r/v, Orig., dt., Papier.

Kommentar:

Zum Friedberger Burggerichtsbuch vgl. FW02, Nr. 618.

(dsc./gem.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 2279, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-028h.html (Datum des Zugriffs)

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