Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 2264

1389 November 17, [Friedberg, Burg]

Einträge im Friedberger Burggerichtsbuch zum Jahre 1389 unter der Tagesbezeichnung [Feria] quarta post Martini:

[1.] Peter Mongel hat den Juden Süßkind vor Gericht zitieren lassen: Item Peder Mongil forgebot super Suszkind iudeum.

[2.] [Henne] Esel hat von Seiten der Jüdin Richelin Frau Jutta Weise vor Gericht zitieren lassen: Item [Henne] Esel exparte Richelin iudee I forgebot super frauwen Juͤtte Weisen.

[3.] Die Burgmannen haben für Recht erkannt: Wenn Gerlach Schultheiß den Reinigungseid gemäß dem Wortlaut des Gerichtsbriefs leistet, sind er und seine Bürgen der Ansprüche [des Juden] Gumprecht ledig: Item han diͤ burgmannen gewiset, wan Gerlach Schultheisze die unschult getuͤt nach des gerichtsbriff lude, so ist he und sin burgen des von Guͤmprecht ledig.

[4.] Nach dem achtzehnten Tage soll wegen des Reinigungseides im Rechtsstreit zwischen [Henne] Esel, der [den Juden] Gumprecht vertritt, und Gerlach Schultheiß entschieden werden, und wenn einer der beiden nicht anwesend ist, soll der andere den Prozess nicht gewinnen können: Item adidem proxime nach dem achtzehintage (1) inter [Henne] Esel exparte (2) Gumprecht et Gerlach Scultetum umb der unschult on geverde, were ir eyner nit da, so sal der ander nit herfolgen oder ledig werden.

[5.] Wegen des Urteils im Rechtsstreit zwischen dem Herte Seulberger vertretenden [Henne] Esel und der Jüdin Richelin soll auf der nächsten Gerichtssitzung entschieden werden, ebenso in der Sache zwischen Klaus Krämer und der Jüdin […]: Item adidem proxime umb daz orteil inter [Henne] Esel exparte Herte Sulburgers et Richelin judeam prope […] (3) castrensis, bis, et umb daz orteil inter Claus Cremir et iudeam prope […] (3) castrensis, bis.

[6.] [Henne] Esel hat [den Juden] Süßkind und von Seiten Henne Müllers Henne Eckel vor Gericht zitieren lassen: Item [Henne] Esel forgebot super Suszkind exparte (4) Henne Molners forgebot super Hennen Eckil.

[7.] [Henne Esel] hat von Seiten des Juden Liebermann zwei erste Klagen gegen Richolf Jonge und Heinz Rucker erwirkt und von Seiten Metzes von Mörlen eine solche gegen Sibold Schelm, und von Seiten [des Juden] Gumprecht hat er eine gegen Oppermann und Wigand Hartmann erwirkt: Item exparte Lipman des juden II erst clage super Richolff Jongen et Heintze Ruker et exparte Metzen de Morle super Sibold Schelmen et exparte Gumprecht super Oppirman et Wigel Hartman.

(1) [1390] Januar 13.

(2) Esel exparte über der Zeile nachgetragen.

(3) In der Vorlage undeutlich.

(4) Es folgt durchgestrichen Herte me.

Überlieferung:

Darmstadt, StA, Best. F 3, Nr. 60, fol. 7v-8r, Orig., dt., Papier.

Kommentar:

Zum Friedberger Burggerichtsbuch vgl. FW02, Nr. 618.

(dsc./gem.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 2264, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-028f.html (Datum des Zugriffs)

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