Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 2231

1389 August 25, [Friedberg, Burg]

Einträge im Friedberger Burggerichtsbuch zum Jahre 1389 unter der Tagesbezeichnung [Feria] quarta post Bartholomei:

[1.] Klaus Krämer hat die Jüdin Richelin vor Gericht zitieren lassen: Item Claus Cremir I forgebot super Richelin diͤ juden.

[2.] Der Heinz Borroß vertretende [Henne] Esel und die Jüdin Richelin haben sich verständigt, dass Borroß durch einen Schwur zu den Heiligen beweisen will, dass sie ihm sechs Paar Schuhe im Wert von 15 Schillingen schuldet. Wenn Borroß das durch diesen Schwur zu den Heiligen bewiesen hat, soll Richelin ihm innerhalb von zwei Wochen die 15 Schillinge und das Briefgeld geben: Item [Henne] Esel exparte Heintze Borrosz et Richelin iudeam han siͤ gewillkort und mit willkor uffgenomen, daz der selbe Borrosz zuͤn heilgen wil behalden, daz si (1) yme sesz par schuͤge schuldig syͤ, als gut als XV solidos, und wan Borrosz daz also zuͤn heiligen (2) behalden hat, so sal syͤ yͤme diͤ (3) XV solidos und daz brievegelt geben darnach uͤber XIIII tage.

[3.] [Henne] Esel hat von Seiten der Jüdin Richelin den Burggrafen, Herrn Sibold Löwe, Herrn Konrad von Kleen und Herrn Eberhard Weise vor Gericht zitieren lassen: Item [Henne] Esel exparte Richelin judee IIII forgebot super burggrave hern Sibolt Lewen, hern Conrad von Cleen et hern Ebirhard Weisen.

[4.] Der Jude Meier hat von Klaus Sauer zwei Turnosen und das Briefgeld erklagt, zahlbar innerhalb von zwei Wochen: Item Meyger der jude ircleid super Claus Suren II thurnosen et daz brievegelt, solvit infra quindenam.

[5.] [Henne] Esel hat von Seiten des Juden Gumprecht [eine erste Klage] gegen Heinz Rucker erwirkt: Item [Henne] Esel [erst clage] exparte Gumprecht iudei super Heintze Ruker.

[6.] [Der Jude] Süßkind soll dem Arnold Krämer vertretenden [Henne] Esel innerhalb von zwei Wochen darlegen, was Süßkind ihm Krämer schuldig ist und bezüglich des anderen einen Reinigungseid nach Judenrecht schwören, wenn das Gericht öffentlich tagt: Item Suszkint exparte [!] sal darlegen [Henne] Esel exparte Arnold cremers infra quindenam, waz he yme schuldig ist, et vor daz ander eyn unschult zume uffintage nach judenrechte.

[7.] Frickel Schuhwirt hat die Jüdin Richelin vor Gericht zitieren lassen: Item Frickel schuchwerter forgebot super Richelin iudeam.

[8.] [Henne] Esel hat von Seiten der Jüdin Richelin eine zweite Klage gegen Wilhelm Weise und Herte Oitwin erwirkt: Item [Henne] Esel exparte Rychelin der juden super Eilhelm Weisz et Herte Oitwin ander clage.

(1) Das Pronomen si steht über der Zeile und ersetzt ein irriges he in der Zeile.

(2) Es folgt durchgestrichen beheldit.

(3) Es folgt durchgestrichen schugen.

Überlieferung:

Darmstadt, StA, Best. F 3, Nr. 60, fol. 6v, Orig., dt., Papier.

Kommentar:

Zum Friedberger Burggerichtsbuch vgl. FW02, Nr. 618.

(dsc./gem.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 2231, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-028a.html (Datum des Zugriffs)

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