Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 2174

1389 Januar 27, [Friedberg, Burg]

Einträge im Friedberger Burggerichtsbuch zum Jahre 1389 unter der Tagesbezeichnung Feria quarta post Conversionem Pauli:

[1.] [Henne] Esel hat von Seiten der Jüdin Richelin Wigand Hartmut vor Gericht zitieren lassen und drei zweite Klagen gegen Heinzchen Winter, Heinz Scheffer und Henne Eyer erwirkt: Item [Henne] Esel exparte Richelin iudee I forgebot super Wigel Hartmud et III ander clage super Heintzichen Winther, Heintze Schefir und Henne Eyer.

[2.] Der Rechtsstreit zwischen [Henne] Esel, der Frickel Schuhwirt vertritt, und der Jüdin Richelin wird auf der nächsten Gerichtssitzung verhandelt: Item adidem Esel exparte Frickel schuchwechter et Richeln iudeam ad proxime iudicium.

[3.] Wigel Hartmann hat [dem Juden] Aaron gegenüber eine Schuld von 24 Gulden als einer von zwei Bürgen anerkannt; innerhalb von zwei Wochen soll er ihm nach des Landes gewohnheit Einlager leisten und, wenn das Gericht wieder tagt, soll er einen Reinigungseid leisten, dass Aaron nicht von ihm verlangt habe, mit einem Pferd einzureiten: Item Wigel Hartman bekante Aron vyer und XX florenos burgeschaft wen selb ander und sol yme leisten in disser nesten vyrtzentagen nach des landes gewonheid, und I unschuld ad proxime iudicium, daz he yͤme nit habe geredt mit eyme perde zuͦ leistene.

[4.] Der Rechtsstreit zwischen dem Juden Aaron und Gerlach Schultheiß wird auf der nächsten Gerichtssitzung verhandelt: Item ad idem proxime inter Aron juden et Gerlach schultheiszen.

[5.] Mengel Greber hat eine erste Klage gegen den Juden Süßkind erwirkt: Item Mengil greber I erst clage super Suszkint iudeum.

[6.] Heinz Notlich hat [Henne] Esel gegenüber anerkannt, Henne Filzmachers wegen zwei Gulden zu schulden, die seit dem Michaelstag vor einem Jahr auf seinen und Henne Filzmachers Namen bei den Juden offenstehen: Item Heintze Notlich bekant [Henne] Esel von Henne Viltzmechirs wen II florenos synd sent Michels tag (2) uff Henne und yme, eyn jar bisz her zuͦn juden gestanden.

[7.] Der Rechtsstreit zwischen Richolf Jonge und [der Jüdin] Richelin wird auf der nächsten Gerichtssitzung verhandelt, und da er Richelin beschuldigte […] nicht wegen [des Juden] Mans: Item ad idem proximum [iudicium] inter Richolff Jungen et Richlin, und als he Richeln schuldigete […] (3) nicht von Mans wegen.

[8.] Anshelm vom Hahn hat von Herdan […9 erklagt 18 Gulden als Selbstschuldner und […], für die für ihn bürgte […] die Schuld stand bei den Juden offen: Item Anshelm vom Hene ircleid super Herdan […] (4) XVIIII florenos selbschuldige et […] (4), da he (5) burge vor yne … (3) [sei und hat zum] juden gestanden.

[9.] Peter […] hat gemäß dem Wortlaute der Urkunde von Richolf Jonge zwei Gulden an Zinsen erlangt […] die Jüdin Richelin und Lukardis […] Reinigungseid ein Tag […]: Item Peder […] (3) [hat] irfolget nach der br[ieve sage uff Richolff] Jongen II florenos zu gesuͦch […] (3) Richel diͤ juden, und Lucarde […] (3) unschult eyn tag […] (3).

(1) Es folgt durchgestrichen forgebot.

(2) 1388 September 29.

(3) In der Vorlage stand an der mit '..:' gekennzeichneten Stelle ein heute ausgegangenes Wort.

(4) In der Vorlage standen an der mit '…' gekennzeichneten Stelle etwa zwei heute ausgegangene Wörter.

(5) Es folgt durchgestrichen yme sine.

Überlieferung:

Darmstadt, StA, Best. F 3, Nr. 60, fol. 2r, Orig., dt., Papier.

Kommentar:

Zum Friedberger Burggerichtsbuch vgl. FW02, Nr. 618.

(dsc./gem.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 2174, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-027y.html (Datum des Zugriffs)

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