Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 2347

1390 August 14

Bürgermeister, Schöffen und Rat zu Frankfurt bekunden, dass vor ihnen der Jude Morse, Sohn Josefs von Miltenberg, bekannte, dass er dem bescheidenen Mann Peter Gleser zum Alten Kaufhaus seine Besserung und seine gesamten Rechte an seinem Haus und Anwesen, gelegen bei dem Lusebrunnen zwischen dem Anwesen, das 'Zum Burggrafen' genannt wird, und dem Anwesen, das derzeit Heinz Finke bewohnt, gelegen ist und, da er den Verkaufspreis in Höhe von 18 Gulden bereits vollständig erhalten habe, auf seine Rechte verzichtet. Das verkaufte Anwesen ist nicht mit jährlichen Zinsen belastet. Darüber hinaus bleibt Morse gegenüber Peter bzw. der Person, der Peter das Anwesen zukünftig überträgt, hinsichtlich möglicher Ansprüche nach Recht und Gewohnheit der Stadt verpflichtet. Gipel 'Zum Eber', Rulmann Weiß und Jeckel Lenzel, Schöffen zu Frankfurt, sowie Wigel Weidenbusch sind Zeugen. Auf Bitten beider Parteien siegeln Bürgermeister, Schöffen und Rat mit dem städtischen Siegel.

Wir, die burgermeistere, scheffene und rad zu Franckinfurd irkennen uns uffinlich mit diesem brieffe, daz vor uns stund an unser geinwortikeid Morsze, Josepsz son von Mildenberg, jude, und irkante sich uffinberlich, daz er mit wollebedachtem beradem unde rechtlich und reddelich hette virkaufft und gab auch vor uns uff dem bescheiden manne Peter gleser zum Aldenkauffhus uff sinen wydewen stul adir wem er iz bescheidt odir gibbet, sin besserunge und alles sin recht eins huses und gesesses und waz dartzu gehoͤret, gelegin bij dem luseborn zusschen dem gesesze gnant zum Burggraven und eyme gesesze, da Heintze Fincke zu dieser zijt ynne wone[t], umb achtzehen gulden guder cleyner swerer gewegener gulden, und sy eigen und gebe auch keinen zinsz. Auch irkante sich vor uns Morsze vorgenant, daz er des geldis darumb von Peder egenant gutlich und gentzlich were betzalet und geweret, und hat vor uns uff daz selbe gelt und uff die besseruͤnge des vorgenanten huses und geseszis und waz dartzu gehoret luterlich und gentzlich vertzegin. Auch hat vor uns Morsze vorgenant dem egenanten Peder odir wem er iz bescheidt adir gibbet gesprochen und sich in vor uns rechte sachwalden jemacht [!] vur werschafft und vur alle rechte ansprache, jar und tag, nach der stede recht und gewonheid hie bij uns zu Franckinfurd. Hie bij sin gewest Gipel zum Ebir, Rulman Wisze, Jeckil Lentzeln, scheffene, Wygel Wydenbussch und anders erber lude. Des zu urkunde so han wir unser stede ingesigel durch irer beider sijten bede willin an diesin brieff tun hencken. Datum anno domini millesimo CCCᵒLXXXXᵒ, in vigilia Assumptionis Marie virginis gloriose.

Rückvermerk:

Peder gleser IIC; Morsze, Joseps son (beide Notizen sind gleichz.)

(1) Die Urkunde weist einen Siegeleinschnitt auf, trägt jedoch kein Siegel. Ansonsten sind diesem Bestand fast ausschließlich Entwürfe überliefert, so dass sich die Frage stellt, ob die Vorlage überhaupt vollzogen wurde.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Währschaften sub dato, Orig. (?) (1), dt., Perg.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 2347, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-01w6.html (Datum des Zugriffs)

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