Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 2079

1387 September 19, [Frankfurt a. M.]

Eintrag im Frankfurter Insatzbuch 3:

Vor den beiden [Frankfurter] Bürgermeistern Hertwin Weiß und Siegfried von Holzhausen bekunden Frau Helike von Montfort und ihr Sohn Rudolf, dass sie auch im Namen eines namentlich ungenannten Sohnes Helikes und Bruders Rudolf, der ihnen hierzu eine Vollmacht ausgestellt hat, dem Juden Kalman [von Mainz] und dessen Erben ihren Halbteil eines beim Judenfriedhof gelegenen Gartens (yr halb deyl eynes garten, gelegen bij dem judenkyrchof), ihren Halbteil des Hofes, Hauses und Anwesens, gelegen zu Sachsenhausen hinter den Deutschherren, ihren Halbteil des Hauses mit Garten, gelegen außerhalb Sachsenhausens vor dem Riedertor, und ihren Halbteil an fünf Morgen Wiesen, genannt 'Der Krebe', sowie ihr gesamtes übriges Eigentum, Pfenniggülten und Phandschaften, die im Bezirk des Reichsgerichts zu Frankfurt gelegen sind, für 200 Pfund Heller verpfändet haben. Die Rückzahlung von 100 Pfund Heller soll bis zum nächstkommenden Katharinentag (1) erfolgen, die übrigen 100 Pfund Heller sollen danach bis zum Sonntag Letare (2) gezahlt werden. Kommen die Schuldner dieser Zusage nicht nach, so haben Kalman und seine Erben das Recht, die vorgenannten Pfänder anzugreifen und damit nach Stadtrecht zu verfahren.

Anno domini MᵒCCCᵒLXXXVIIᵒ, quinta feria proxima post Lamperti.

(1) 1387 November 25.

(2) 1388 März 8.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Insatzbuch 3, fol. 30v, Orig., dt., Papier.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, Nr. 331, S. 130.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Insatzbüchern vgl. FW01, Nr. 103.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 2079, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-01st.html (Datum des Zugriffs)

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