Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 2078

1387 September 19, Speyer

Als die Gesandten des Städtebundes am Rhein, namentlich von Straßburg der Ritter Herr Johann von Stille und der alte Amannmeister Johann Messerer, von Mainz Georg Waldertheimer und Peter Weinsberg, von Worms Johann Dierolff und Brechtel Bone, von Frankfurt Heinrich von Holzhausen, von Friedberg Heinrich von der Zeit, von Gelnhausen Henne von Crainfeld, von Wetzlar Hermann von Holzheim, vom Ehenheim der Stadtschreiber und von Pfeddersheim Fritzelin Schneider, in Speyer am 19. September 1387 (zu Spire […] dez nehsten dornstagis vor Mathei apostoli et ewangeliste, anno LXXXVII) Rechnung über die Ausgaben des Bundes taten, wurde u. a. auch die nachfolgend genannten Judenbetreffe angesprochen:

[1] Ausgesetzt wurden die von Mainz und Frankfurt angesetzten Beratungen über die 100 Gulden, die Emmerich zu Fürstenberg und Adolf Weiß bei einem Juden zu Wetzlar auf Befehl der übrigen Bundesstädte (von geheisz der andern stetde fruͦnde) aufgenommen wurden, als man vor [der Burg] Solms lag. Das Geld wurde einem Handwerker (eynem werckman) gezahlt. Der Jude hat Zinsen in Höhe von 70 Gulden berechnet (und hat der jude dar uff zu gesuche gnomen 70 guldin). Nachtrag: Betreffend die 50 Gulden, die dem Handwerker von Memmingen vor Burgsolms gezahlt wurden und die bei einem Juden stehen, sowie die 100 Gulden betreffen, die Emmelrich zu Fürstenberg und Adolf Weiß bei einem Juden auf Befehl der übrigen Städte aufgenommen haben und auf die 70 Gulden Zinsertrag gegangen sind. Diejenigen Städte, die abstreiten, dass sie für diese Geldaufnahme den Auftrag gaben, sollen den Beweis führen (ir recht dar vor tun), dass sie diesem Kredit nicht zugestimmt haben. Tun sie dies, so brauchen sie keinen Anteil zu bezahlen.

[2] Man hat mit dem Juden des Grafen Dieter von Katzenelnbogen gesprochen [und vereinbart], dass dessen Streit mit der Stadt Ulm bis Weihnachten (1) ruhen solle (in gutlichen dingen solle steen), darüber hinaus soll man mit den Gesandten der Schwäbischen Städte und denen von Ulm auf dem Tag zu Mergentheim verhandeln.

(1) 1387 Dezember 25.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Reichssachen Nachträge, Nr. 407, Abschr. (gleichz.), dt., Papier.

  • Urkunden und Akten der oberdeutschen Städtebünde 3, 1, Nr. 944, S. 886-890 (mit Angabe der weiteren Überlieferung aus Straßburg).
  • Regesten der Grafen von Katzenelnbogen 1, Nr. 1851, S. 529;
  • UB der Stadt Straßburg 6, Nr. 389.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 2078, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-01ss.html (Datum des Zugriffs)

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