Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 2057

1387 Februar 6, [Frankfurt a. M.]

Eintrag im Frankfurter Insatzbuch 3:

Vor dem ältesten [Frankfurter] Bürgermeister Adolf Weiß und den beiden [Frankfurter] Schöffen Rulmann Weiß und Jakob Knoblauch d. J. bekunden Konrad Kloppel, dessen Frau Else, ihre gemeinsame Tochter Else und deren Ehemann Brune Wilrichhausen sowie Hertwin Foed als Vormund der Geschwister Merkel und Herte, den Kindern von Konrad Kloppels Frau Else aus ihrer ersten Ehe mit dem heute verstorbenen Hans Moosberg, dass sie den Juden Liebermann von Nürnberg und Jakob, Schwiegersohn Abrahams von Marburg, Bürger zu Mainz, und deren Erben ihre Besserung und ihre gesamten Rechte an Hof, Haus, Scheune und Anwesen inklusive dem Zubehör, gelegen in der Neustadt an der Ecke des Pferdemarktes und früher von dem verstorbenen Werner Foed bewohnt, für 350 Gulden verpfändet haben. Die Rückzahlung des Geldes soll in Raten zu jeweils 50 Gulden erfolgen, wobei die erste Rate an Walpurgis (1) und die übrigen drei Teilzahlungen während der drei nächstkommenden Frankfurter Messen zu erfolgen hat, widrigenfalls können die Juden und ihre Erben die Pfänder angreifen und damit nach Stadtrecht verfahren. Nach Auskunft der Schuldner sind die nun verpfändeten Liegenschaften, die an niemand anderen verpfändet sind, mit Zinsen in Höhe von zehn Pfund Heller sowie zwei Hühnern belastet: Item Conrad Kloppel, Else uxoris, Brune Wilrichhusin, Else uxoris, der vorgenanten Elsin eydin und dochter, Hertwin Foed als ein montphar Wernhers Merkeln und Herten geswistirdin, der vorgenanten Elsen, Conrad Kloppils husfrauwe kinde, dy sy mit Hansz Moosberge selgin gehabt hat, hand virsazt Lypmanne von Nurenberg und Jacobe, Abrahams von Marpurge eidin, juddin, burgern zu Mentze, und iren erbin ire beszerunge und alles ir recht eins hoeffis, husunge, schuren und geseszis, hinden und vorne, und waz dartzu gehoͤrt, als in daz zu teilunge wordin ist, gelegen inder nuwinstad uff der eckin an dem rosmerckte, do Wernher Foed selge inne saz, vor IIIjC guldin, zu betzalin mit namen: L guldin uff sant Walpurge tag nest komd (1), und dar nach in yͤ der messe, ald und nuwe, nest nach eynander folginde sin, in y der messe L guldin, als lange, biz daz sy der IIIJc (1) guldin gentzlich und wol bezalt sin. Und zu wilchir zijt sy daran suͤmig wuͤrdin, so mogen dy vorgenanten juddin ader ire erbin dy beszeruͤnge des vorgenanten hoeffes, husunge, schuren und geseszis mit allir zugehorde uffholin vor fol vor also vil geldes, als der vorgenanten somme geldes noch uze stunde unvergoldin, und do midde gebaren, als der stede gesetze stet. Und irkanten sich auch dy vorgenanten personen, dyͤ dyͤ virsatzunge getan han, daz der vorgenante hoeff mit allir zu gehorde als vor underscheidin ist zu zins gebe X libras heller geldes, und II hunre geldes, und nicht me, und daz der selbe hoeff mit allir zu gehorde ouch nymane me virsazt noch virseret [!] sij, dan als vorgeschriben stet. Gescheen vor Adolff Wiszin, burgermeistere, dem eldesten, und dobij waren Rulman Wisze und Jacob Clabelouch der junge, scheffen. Anno domini MCCCLXXXVIIᵒ, ipso die beate Dorothee virginis.

(1) 1387 Mai 1.(1) In der Vorlage mit Halbstrich, also: 350.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Insatzbuch 3, fol. 28r, Orig., dt., Pap.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Insatzbüchern vgl. FW01, Nr. 103.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 2057, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-01sn.html (Datum des Zugriffs)

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