Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 1988

1386 Januar 15

Fritz vom Falltor, seine Frau Metze, sein Schwager Hertwin Löwe und dessen Frau Hebel, sowie Henne Fuss und Heinrich im Steinhaus von Hochstadt (yme steynhus von Hohinstatt) bekunden, dass sie Seligmann von Linnich, Judenbürger zu Frankfurt, 14 gute und schwere Gulden sowie vier Ohm Wein guten Frankfurter Maßes und besten Gewächses (gudes lutern wynes Frankenforter maszes, unsers bestin gewessis) schuldig sind und sagen zu, Geld und Wein an Martini (1) zu zahlen. Den Wein haben die Aussteller in einem eigenen Fass und auf eigene Kosten und Arbeit nach Frankfurt vor das Haus Seligmanns zu liefern (und den win zu antwertin gen Franckenfurt in unserm fasse fur sin hus off unsern schaden, kost und arbeyt), widrigenfalls ist es Seligmann und seinen Erben gestattet, in Ersatz für den Wein den dann gültigen Marktpreis zu berechnen (an eyne summe geldis zu rechen, als er dan gildet zu merkete). An Zinsen auf Hauptgeld und Wein werden wöchentlich zwei alte Heller je Gulden berechnet, wobei in Betreff des Weines ein Preis festgelegt wird (off daz gelt umb den win). Sofern Seligmann nach Martini (1) nicht mehr länger auf das Geld verzichten will, hat er das Recht, die Schuldner mahnen, woraufhin ihm die Aussteller unverzüglich die Schulden zu bezahlen oder ausreichende Pfänder zu stellen haben. Die Aussteller versprechen zum eigenen Vorteil und zum Nachteil des Juden keine geistlichen oder weltlichen Gerichte anzurufen. Auf Bitten der Parteien siegel Jakob Holzheimer, weltlicher Richter zu Frankfurt.

[Anno domini MᵒCCCᵒLXXXVIᵒ], feria secunda post octavam Epiphanie domini. (2)

Rückvermerk:

Hebr. Rückvermerk: 'Firitz von Valdor' (3) (ויריצ מן וולדור)

(1) 1386 November 11

(2) Die Urkunde wies Tilgungsschnitte auf.

(3) Der hebräische Rückvermerk ist abschriftlich überliefert in einem Regest im Nachlass Moritz Stern (Jerusalem, CAHJP, P17-748, S. 20, Nr. 45).

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Orig. (verloren), dt., Perg.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, Nr. 318, S. 126.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 1988, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-01rl.html (Datum des Zugriffs)

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