Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

Zurück zur Übersicht

2374 Quellen in diesem Teilcorpus. Sie sehen die Quelle 1932.

Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 1933

1385 Januar 27, [Frankfurt a. M.]

Eintrag im Frankfurter Insatzbuch 3:

Ulrich von Buseck und seine Frau Gertrud bekunden vor dem [Frankfurter] Bürgermeister Brune zu Braunfels, dass sie an Gerlach [zum] Hochhaus und dessen Erben die Besserungen und ihre gesamten Rechte an den nachfolgenden Gütern und Gülten, die sie von der verstorbenen Frau Gertrud von Kalsmunt, ihrer Schwiegermutter und Mutter, sowie von dem verstorbenen Herrn Heinrich, Sohn der verstorbenen Frau Gertrud und Schwager bzw. Bruder von Ulrich und seiner Frau Gertrud, geerbt haben, verpfändet haben. Im Einzelnen handelt es sich hierbei um den Garten, der Judenfriedhof genannt wird, den Garten, der Blanggarten genannt wird und zu Sachsenhausen gelegen ist, inklusive des darin gelegenen Hauses. Weiter Hof, Haus, Scheunen und Gärten, zu Sachsenhausen gelegen, früher von dem verstorbenen [Ritter] Wolf von Sachsenhausen d. Ä. bewohnt, eine Gülte in Höhe von drei Pfund Heller, gelegen auf fünfeinhalb Morgen Weingarten, die beim Fersbrunnen liegen, und am Michaelstag fällig werden, sowie Ulrichs und Gertruds Anteil an sechs Morgen Land, gelegen auf dem Galgenfeld. Diese Liegenschaften und Einkünfte haben Ulrich und seine Frau Gertrud an Gerlach für 400 Gulden verpfändet, wie dies ein besiegelter Schuldbrief bestätigt, den Gerlach von den Eheleuten besitzt. Sofern Ulrich und Gertrud die in dieser Urkunden genannten Bestimmungen und Artikel nicht gewissenhaft befolgen, so sind Gerlach und seine Erben dazu berechtigt, die vorgenannten Pfänder anzugreifen und damit nach Stadtrecht zu verfahren: Nota, Ulrich von Buchsecke (1), Gerdrut sin eliche wirten, hant virsast Gerlach Hochhus und synen erbin ire beszerunge und al ir recht irer gude und gulden, die uffe sie irstarbin [!] und virfallin sint, irsucht und unirsucht, von frauwen Gerdruden von Kalsmunt selgen, ir swegir und muͦtir seligen, und von hern Heinrich selgen, irme sone, Ulrich und Gerdrude swagir und brudir, mit namen al ir recht an dem garten genant der judinkirchoff, ir recht an dem garten genant der blanggarten und daz hus dar inne zu Saszinhusen gelegen. Item ir recht an dem hoffe, hus, schuren und garten auch zu Saszinhusen gelegen, da Wolff der alde von Saszenhusen selgen, etzwan inne wonte. Item Item [!] XV acgtil korngeldis uff dem kirchoffe vor dem buchwalde gelegen. Item III libras heller geldis uff Vj margen [!] wingarten gelegen bij versborne (2), irstorben zinsz und eygenschaft und gefallen uff sante Michils dag (3). Item ir deil der seszen margen [!] landis uff dem galgenfelde gelegen mit andern gudin und gulde, die sye dem selbin Gerlach virsast hant vor IIIIᶜ gudir cleyner swerer gewegener guldin mit solichin undirscheiden und vowarten [!], als der besegelte briff uszwysit, den Gerlach vor dar ubir von in inne hat. Also wers sache, daz Ulrich und (4) Gerdrud vorgenant odir ire erbin dem egenanten Gerlach und synen erbin den besegelten briff nit hildin und in deden als der selbe briff clerlich uswisit, so mochte Gerlach und sin erbin die gulde und gute als vor geschriben stent an griffen und da midde gebarn, als der stede gesetze stet. Geschehin vor Brune zu Brunenfels, burgermeister. Anno domini MᵒCCCᵒLXXXV, feria sexta ante Purificationem Marie virginis.

(1) Es folgt ein getilgtes und daher nicht mehr lesbares Wort (frauwe ?).

(2) Es folgt gestrichen gelegen.

(3) September 29.

(4) Es folgt gestrichen frauwe.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Insatzbuch 3, fol. 21r/v, Orig., dt., Perg.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Insatzbüchern vgl. FW01, Nr. 103.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 1933, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-01qx.html (Datum des Zugriffs)

Lizenzhinweis

Die Datensätze stehen unter einer Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Lizenz und können unter Berücksichtigung der Lizenzbedingungen frei nachgenutzt werden. Sofern nicht anders angegeben, sind die verwendeten Bilder urheberrechtlich geschützt.

Zurück zur Übersicht