Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 1932

1385 Januar 16

Hartmud Geltmar, Konrad Rode, Henne Hinkel, Conze, Sohn Folzes von Enkheim, Heinz Albrecht, Gerlach, Sohn Fiens, und Diele Daubecker von Bergen bekunden, dass sie unterschiedslos und jeder für den Gesamtbetrag haftend von dem Judenarzt Jakob [von Straßburg], Judenbürger zu Frankfurt, 31 Gulden geliehen haben, die fortan wöchentlich mit zwei jungen Hellern (1) je Gulden verzinst werden. Die Rückzahlung soll erfolgen, sobald Jakob nicht mehr länger auf das Geld verzichten will. Die Aussteller versprechen, dass sie auf Mahnung des Juden hin jeweils selbst nach Frankfurt in eine öffentliche Herberge einzufahren haben und diese Geiselschaft und die Stadt Frankfurt nicht eher verlassen werden, bis Jakob Hauptgeld, Kosten für die Geiselschaft, Botenlohn und Zinsertrag vollständig bezahlt worden sind. Die Aussteller sagen zu, keine weltlichen und geistlichen Gerichte zum Schaden des Juden anzurufen. Der rechtmäßige Inhaber des gegenwärtigen Schuldbriefes ist zur Eintreibung der Forderungen berechtigt. Auf Bitten der Parteien siegelt Jakob Holzheimer, weltlicher Richter zu Frankfurt.

[Anno domini MᵒCCCᵒLXXXIIIIᵒ], feria tertia proxima post octavam Epiphanie domini. (2)

Rückvermerk:

Hebr. Rückvermerk: '20. Tevet, 28 Gulden und 4 Denare 149 nach der kleinen Zählung [= 1388 Dezember 19], Henne Hinkel. Hartmut Geltmor, Konrad Rode, Henne Hunkel, Heintz Albrecht, Gerlach Wagensohne, Tiel Tabeker, 6 Pfund, 7 Groschen. 8. Kislew, 31 Gulden Hauptkapital und der Zins 3 Pfund zund 4 Denare. Gerlach Wieson, 31 Gulden.' (3) (כ׳ תבת כ׳׳ח זהו׳ וד׳ דנרי׳ קמ׳׳ט ל׳׳פ הנא הונקל הרטמוט געלטמו׳ קונרטא רודא הינא הוכל היצא אלבריכטה גירלך ווגן זונה טיילא תביקר וליטר׳ ז׳ גדולים. ח׳ כסליו ל׳׳א זהובי׳ קרן והרבית ג׳ ליטר׳ וד׳ דינ׳. גיליך ווי זון ל׳׳א זהו׳)

(1) Im handschriftlichen Regest von Moritz Stern (Jerusalem, CAHJP, P17-748, S. 19, Nr. 43) steht abweichend: '2 alte heller'.

(2) Die Urkunde wies Tilgungsschnitte auf.

(3) Der hebräische Rückvermerk ist in dem handschriftlichen Regest im Nachlass Moritz Stern überliefert (Jerusalem, CAHJP, P17-748, S. 19, Nr. 43).

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Orig. (verloren), dt., Perg.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, Nr. 313, S. 124.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 1932, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-01qw.html (Datum des Zugriffs)

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