Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 1953

1385 [zwischen April 23 und 1386 April 30], [Frankfurt a. M.]

Einträge im Rechenbuch des Frankfurter Bürgermeisters Heinrich von Holzhausen (1):

fol. 4r:

[1.] Ausgaben in Höhe von 13 Schilling alter [Heller], um unserm Herren, dem Herzog, in Betreff seines Juden Meyer, dessen Eigentum hier [in Frankfurt] bekümmert worden ist, zu übermitteln: Item XIII solidos alder eyne antworte unserme herren, dem hertzogen, zuͦ brengen von Meyers wegen, sines juͦden, dem daz sine hir bekomerd waz.

fol. 8v

[2.] Ausgaben in Höhe von neun Schilling alter Heller für eine Fahrt nach Worms, wo auf einer Tagleistung [der Mitglieder des Städtebundes?] über Gelfried von Nagheym sowie über das Geld, das Adolf Weiß ohne die Bündnispartner bei Juden aufgenommen hatte, gesprochen wurde: Item IX solidos alter heller gein Wormesze, alse von Gelfred wegin von Nagheym (?) und auch von dez g[eldes] (2) wegin zun juden von Adolff Wiszen an unse frunde, die zuͦ der zied da waren uff dem dage.

fol. 9v:

[3.] Ausgaben in Höhe von sechs Schilling alter Heller, um nach Wetzlar zu dem Juden zu fahren wegen der Rückzahlungsfrist des Geldes, das [bei demselben Juden] auf Schaden des Städtebundes steht: Item VI solidos alter heller gein Wetzflar an den juden umb frist dez geldes, daz off der stede dez bundes schadin (3) sted.

(1) Auf fol. 1r steht: Nota, dis ist daz rechinbuch Heinrich von Hultzhusen, als er burgermeister waz, anno domini MᵒCCCᵒLXXXVᵗᵒ. Das Rechnungsjahr der Bürgermeister begann - wie die Stadtrechnungen und damit das Rechenbuch des Rates auch - im Mai und reichte bis zum April des Folgejahres. Inhaltlich hielten die Bürgermeister die in ihrem Amtsbereich entstandenen Ausgaben für Botendienste fest, weshalb diese Rechnungen auch 'Botenbücher' genannt werden. Der erste Eintrag unseres Bandes datiert auf den 23. April 1385 (sancte Gorgen dag).

(2) Der Rest des Wortes ist durch einen großen Tintenfleck nicht mehr lesbar.

(3) Das Wort schadin über der Zeile nachgetragen.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Botenbuch 2, fol. 4r, 8v und 9r, Orig., dt., Papier.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Rechenbüchern vgl. FW02, Nr. 80.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 1953, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-01qt.html (Datum des Zugriffs)

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