Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 1920

1384 Dezember 10, [Frankfurt a. M.]

Eintrag im Frankfurter Insatzbuch 3:

Gudele, Ehefrau Hermann Kubachs von Limburg, hat vor dem [Frankfurter] Bürgermeister Bruno bekundet, dass sie der Metze Seldener ihre Besserung und ihre gesamten Rechte an dem Haus und Anwesen, das gegenüber den Predigern gelegen ist und von ihr derzeit bewohnt wird, für 28 Gulden verpfändet habe. Dieses Geld habe sie zum Nutzen ihres Ehemannes, ihrer Erben und Kinder eingesetzt. Die Rückzahlung soll bis Ostern erfolgen, widrigenfalls kann Metze das Pfand angreifen und damit nach Stadtrecht verfahren. Das vorgenannte Haus sichert den Kredit als Unterpfand ab. Hermann Kubach von Limburg, der Ehemann Gudeles, bekundet seine Zustimmung zu dieser Verpfändung und ergänzt, dass ein Teil des Geldes für das verpfändete Haus aufgenommen wurde, während ein anderer Teil eine zurückliegende Kreditaufnahme [von Metze für Gudele] bei den Juden betrifft, weswegen sie ihr noch einen Teil davon schuldig ist. Das verpfändete Haus ist nach Auskunft der Schuldnerin mit drei Pfund Heller Zins belastet: Nota. Gutele, Herman Kubachs wirten von Limpurg, hat virsast Metzen seldener ire beszerunge und all ir recht dez huszes und geseszes gein den predigern ubir gelegen, da sie itzunt inne wonet, vor XXVIII gulden, die in yre hussewirten und in er[b]en und ire kinde nuͦtz und notdorft gewant und gekart sin. Daz gelt sal Guͦtele vorgenant odir ire erben der egenanten Metzen gebin und betzalen zusschin hie und Ostern neste kompt (1). Indeden sie des nit, so mag Metze ire beszerunge und al ir recht dez egenanten huses und geseszes an griffen und da midde gebaren, alz der stede gesetze stet. Auch (2) ist daz selbe hus vor ir undirphant vor daz gelt, alz vorgeschriben (3) stet. Dar zu irkante sich Herman Kubach von Lympurg, daz ime wol kuntlich sij, daz daz selbe hus und gesesze der egenanten Metzen ste und ir undirpant sij vor daz gelt, alz vor irludit, und daz selbe geldis eyndeyl gegebin sij umb daz vorgenante hus, so vor eyndeyl ste, sie vor sie zu den judin, so sij (4) sie dez selben geldis nach andern ludin schuldig eyn deyl. So habin vader, mudir und die kint sin eyn deyl virtzert. Und gebit daz hus und gesesze III libras zu zinse, alz sie sich irkanten. Gescheen vor Bruͦne burgermeister. Anno domini MᵒCCCᵒLXXXIIIIᵒ, sabbato post Conceptionis Marie.

(1) 1385 April 2.

(2) Es folgt gestrichen wa.

(3) Es folgt gestrichen schrebin.

(4) Das Wort sij über der Zeile nachgetragen.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Insatzbuch 3, fol. 21r, Orig., dt., Papier.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Insatzbüchern vgl. FW01, Nr. 103.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 1920, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-01qj.html (Datum des Zugriffs)

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