Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 1901

1384 September 5, Butzbach

Vor dem kaiserlichen Notar Heinrich von Dillenburg, Sohn Konrads von Dillenburg, Kleriker der Diözese Trier, bekunden Christine, Witwe des Ritters Johann Setzepfand von Drahe, Ritter, und Gilbrecht, Wäppener und Neffe desselben verstorbenen Ritters Johann, und Georg von Beldersheim, Wäppener, dass sie ein gemeinschaftliches Testament des verstorbenen Ritters Johann und dessen Frau Christine aufgefunden haben. Dieses Testament, das Notar Heinrich hiermit zu eyn uffin instrument in und undir der besten forme macht, lautet:

Vor dem kaiserlichen Notar Johann genannt vom Hain, Kleriker der Diözese Mainz, bekunden Johann Setzepfand von Drahe, Ritter, und dessen Frau Christine, dass sie, da nichts sicherer ist als der Tod, für ihr Seelenheil dem St. Annen-Altar der Pfarrkirche zu Butzbach, den Johanns Vater einst gestiftet hatte, verschiedene Einkünfte und Grundstücke zu Pohl-Göns, zu Griedel und zu Assenheim vermachen. Darüber hinaus vermachen sie den geistlichen Herren des Klosters Arnsburg ebenfalls zahlreiche genannte Einkünfte und Grundstücke, von denen ein Teil erst kürzlich von den Erblassern von Gilbrecht Setzepfand, Wäppener und Bruder des Ritters Johann, und Gilbrechts Ehefrau Dilge angekauft wurde. Sofern Gilbrecht und Dilge diese Grundstücke noch vor Eintritt des Erbfalls zurückkaufen, so erhält das Kloster Arnsburg Ersatz aus dem übrigen Besitz der Erblasser. Darüber hinaus sollen die zu Obbornhofen wohnenden Georg von Beldersheim und dessen Frau Else, Nichte des Ritters Johann, ein Grundstück, eine Behausung (husunge) in Butzbach am Wetzlarer Tor bei dem Brunnen sowie ein Haus mit Scheune, gelegen [zu Butzbach] hinter dem Hof des Erblassers an der Judenschule (daz husz und schuren, gelegen hindir myn hoffe an der juden schule). Neben dem kaiserlichen Notar Johann genannt vom Hain bezeugen Dietrich Bursarius, Geistlicher des Klosters Arnsburg, und die drei Altaristen der Pfarrkirche zu Butzbach Hermann genannt Storch, Johann genannt Gresir und Johann genannt Sure die vorgenannten Bestimmungen.

Datum anno domini MCCCLXXX quarto […] quinta die mensis Septembris.

Der kaiserliche Notar Heinrich von Dillenburg bezeugt die Richtigkeit des inserierten Instruments.

Überlieferung:

Darmstadt, StA, Best. A 3, Nr. 290/4, Abschr. eines Notariatsinstruments in einem Notariatsinstrument, dt. und lat., Perg.; Würzburg, StA, Mainzer Bücher verschiedenen Inhalts 71, fol. 211r-213r (Abschr., 15. Jh.).

  • Hessische Urkunden 1, Nr. 1153, S. 766-768 (Teildruck).
  • Quellen zur Geschichte der Juden im STA Darmstadt, Nr. 439, S. 120.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 1901, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-01ii.html (Datum des Zugriffs)

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