Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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2374 Quellen in diesem Teilcorpus. Sie sehen die Quelle 507.

Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 507

1366 Oktober 3, [Frankfurt a. M.]

Einträge im Frankfurter Rechenbuch des Jahres 1366: (1)

[1.] Ausgaben in Höhe von 97 Gulden, welche an einen nicht namentlich genannten Juden gezahlt wurden, dem die Stadt [Frankfurt] 500 Gulden schuldig war. Derselbe [Jude] wurde daher dazu ermächtigt, die Judensteuer vom vergangenen Martinistag aufzuheben, damit die Schulden miteinander bezahlt werden: LXXXXVII gulden den juden an den vonffhundert guldin, alse wir in schuldig waren, und ward in beschieden daz judengeld uff zu heben uff sant Mertins dag von dem jar, daz enweg ist (2), daz sie der schulde zu mal bezalit wordin.

[2.] Ausgaben in Höhe von 734 Gulden und vier Schilling weniger drei Heller, die [dem Juden] Simon von Seligenstadt gezahlt wurden. Von diesem Geld hatte zuvor der Herr [Heinrich Sundermann] von Dortmund (3) 400 Gulden und Conze Mack weitere 315 Pfund fünf Schilling Heller unter den Juden gewonnen; die vorgenannten Beträge beinhalten Hauptgelder und Zinserträge: Symone von Selginstad VIIᶜ guldin XXXIIII guldin minus IIII schillinge minus III hellir, alse der von Dorpptmuͦnde IIIIᶜ guldin gewonnen hatte und alse Contze Macke sin geld IIIᶜ phund XV phund V schillinge undir den juden gewonnen hatte fuͦr houbtgud und gesuch.

[3.] Ausgaben in Höhe von 127 Gulden und elfeinhalb Schillingen, die [dem Juden] Josef von Kassel wegen Peter von Staden gezahlt wurden, nachdem die Stadt von diesem (Peter) Heller und Gulden gekauft hatte: Josebe von Cassel C guldin XXVII guldin XIj schilling von Petirs wegin von Steden, alse von des kouͦffis wegin, alse die stad umb in heller und guldin kouͦffte.

[4.] Ausgaben in Höhe von 46 Gulden und sechs Schilling weniger drei Heller, die [dem Juden] Jakob von Miltenberg gezahlt wurden: Jacob von Miltenberg XLVI guldin VI schilling minus III hellir.

[5.] Ausgaben in Höhe von 445 Gulden und zwölf Schilling Heller, die [den beiden Juden] Minne von Fulda und Natan von Mainz gezahlt wurden. Zuvor hatte Jeckel Lentzil wegen seiner eigenen Weinschuld 500 Pfund Heller bei [den beiden vorgenannten] Juden aufgenommen: Minnen von Fulde und Natan von Mentze CCCC guldin XLV guldin XII schillinge, alse Jekil Lentziln zuͦn juden gewonnen hatte von siner winschult, mit namen Vᶜ phund hellir.

(1) Nach einer Notiz im UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 226 f., stammen die Einträge vom 3. Oktober.

(2) 1365 November 11.

Vgl. hierzu LINK 1366 III 28.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Rechenbuch 1366, fol. 48r , Orig. (verloren), dt., Papier.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 226 f.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Rechenbüchern vgl. FW02, Nr. 80.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 20.02.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 507, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-01by.html (Datum des Zugriffs)

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