Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

Zurück zur Übersicht

2374 Quellen in diesem Teilcorpus. Sie sehen die Quelle 141.

Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 141

[nach 1349 September 29], Braunstein

Herzog Ernst [I.] von Braunschweig[-Göttingen] teilt den Bürgermeistern zu Frankfurt mit, dass der herzogliche Diener Hermann Stott darüber geklagt habe, dass Wenzel von Cleen, dessen Bruder und eine dritte Person, die Donner genannt werde, und deren Gesellschaft ihn (Hermann) und seine Gesellschaft auf der Reichsstraße [im Auftrag] der Reichsburg Friedberg, wo er (Wenzel) Burgmann gewesen sei, beraubt habe. Das geraubte Gut habe Hermann bislang noch nicht wiedererlangt. Darüber hinaus teilt Herzog Ernst mit, dass der vorgenannte Hermann Stott und seine Gesellschaft wegen dieses Raubes in Frankfurt einen Kummer auf das Eigentum des vorgenannten Donner, welches bei Trautwin Steuken hinterlegt sei, getan haben, den Hermann jährlich erneuere; zudem wünsche er (Hermann), dass der Kummer gültig bleibe, und er hieran nicht gehindert werde. Herzog Ernst bestätigt, dass einer seiner Diener Judenbücher aufgehalten habe, deretwegen sich Frankfurter Bürger vor Ernsts Bürgern haben rechtfertigen müssen. Der Aussteller kündigt sein Secretsiegel an.

Usen guden willen to vorn, ghi wisen manne borgeremeyster to Vrankenvord, wetet, dat Herman Stote use deynere heyft dicke und vele vor uns ghewesed und claget, dat Wenzel von Cleyn und sin broder und eyn de heyd Doͧyner und ore selscap hebbet dussem vorscreven Herman Stoten und siner selscap, dat ore ghenomen und aff gherovet von des rikes slote und uff des rikes straten, also alse hee do eyn borchman ways und is to Vredeberghe und dar see von gherovet worden, dat gij den selven Wenzel von Cleyn und sine selscap willen underrichten, dat (1) see unsen deynern noych ore gud weder gheven, des luͦve we juk wol. Auch weted, dad dusse vorscreven Herman Stott und sin selscap hadden eynen kummer ghedan und hebbet in juwer stayd to Vrankenvord uff angheval Doynners under Trutwin Steuken dorch dussis selves vorscreven roves willen und hebbet den kummer alle jar vorniget, so see uns hebbet gheseget, dat gij dat to vordeten (?) willen dad see bi deme kummer bliven und dar nicht an ghehindert werden, seder deme male, dat see den ersten kummer ghedan hebbet, dat neme we vor guden willen. Ouch hebbe we wol vornomen, daz ubeswanne eyn user deyner hadde uff gheholden joden boke dar sick juwe borger to reyghen de use burgere juwen borgeren gelden moysten dat gij dat so voghen, dat unsen deyneren gheghen juwen borgeren ney[g]e noyd en bor dat nome we ure willen. Ghescreven tzo Brunsteyn under unser secred. (2)

Ernestus junior, dux in Brunswich.

(1) Es folgt ein einzelnes h.

(2) Zur Datierung vgl. FW02, Nr. 140; FW02, Nr. 138 und FW02, Nr. 139.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Reichssachen-Nachträge 39, Orig., dt., Papier.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 20.02.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 141, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-012h.html (Datum des Zugriffs)

Lizenzhinweis

Die Datensätze stehen unter einer Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Lizenz und können unter Berücksichtigung der Lizenzbedingungen frei nachgenutzt werden. Sofern nicht anders angegeben, sind die verwendeten Bilder urheberrechtlich geschützt.

Zurück zur Übersicht