Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 258

1360 April 19, Assenheim

Henchin Schmid, Bürger zu Assenheim und seine Frau Bechte bekunden, dass sie und ihre Erben von Ulrich von Hanau dessen Hofstatt und dessen Haus zu Assenheim, welche früher dem Juden Kirsan gehörten und bei der Hofstatt Wigel Kelners gelegen ist, gegen einen jährlich am Martinstag zu zahlenden Zins in Höhe von einem Pfund Heller Frankfurter Währung verliehen bekommen haben. Die Parteien vereinbaren, dass dieser Zins auch dann noch durch Henchin, seine Frau Bechte oder ihre Erben zu zahlen ist, wenn die ihnen verliehene Hofstatt abbrennen oder wüst werden sollte. Die Aussteller bitten mangels eigenen Siegels die Bürgermeister und Schöffen zu Assenheim, die das städtische Siegel ankündigen.

Ich Hennechin smyͤd, burger zuͦ Assinheym und Bechte, myn eliche wirtyn, bekennen offinliche mit dysem brieffe fuͦr uns und alle unser erben und tuͦn kuͦnt allen luden, dyͤ in sehin odir horen lesen, daz der edel unser gnedige herre herre Ulrich, herre zuͦ Hanauwe, uns und unsern erben geluhin hat zuͦ rechtlichem erben syne hofstat und sin hus zuͦ Assinheym, daz etzwann waz Kirsanys des juden, und gelegin ist by Wigel Kelners hofstat, und sollen yme und sinen erbin alle jar da von geben uff sent Mertyns tag (1) unverzoginliche eyn phunt heller guter und gebir Frankinfurter weruͦnge. Auch hat der vorgenante unser herre uns und unsern erben die vorgenante hofstat und daz hus also bescheidenliche geluhen, wers sache, ob daz hus ab brente odir anders virwuͦstit worde, so solden wir odir unser erben dem vorgenanten unserm herren odir synen erben von der hofstat daz vorgenante phunt heller doch alle jar unverzoginliche uf den vorgenanten sent Mertyns tag (1) geben und bezalen. Dez zu urkuͦnt und merer sicherheit, so han wir gebetin dy burgermeister und dy scheffin zuͦ Assinheym, want wir eigen ingesigel nit enhan, daz sie der stede ingesigel heran hant gehangen. Und wir burgermeistere und dye scheffin zu Assinheim bekennen, daz wir durch bede willen Hennechins und Bechtins vorgenant disen brieff han versigelt mit der stede ingesigel zuͦ Assinheim. Datum anno domini MᵒCCCLX, dominica proxima ante die beati Georgii martiris.

(1) November 11.

Überlieferung:

Marburg, StA, Urk. 64, Nr. 76, Orig., dt., Papier.

  • Quellen zur Geschichte der Juden im HSTA Marburg 1, Nr. 71, S. 19.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 20.02.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 258, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-0122.html (Datum des Zugriffs)

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