Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 257

1360 April 19

Henchin Schmid, Bürger zu Assenheim, bekundet, dass er von Ulrich von Hanau mit einer Hofstatt bzw. einem Haus zu Assenheim, welches früher dem Juden Kirsan gehörte und neben der Hofstätte Wigel Kelners gelegen ist, einem zu Bönstadt bei Gerhard Kecheler gelegenen Garten genannt der Rübengarten, zwei Morgen Ackerland, gelegen bei Philipp, Herrn zu Falkenstein-Münzenberg, und an das sogenannte Ebichinloch stoßend, sowie fünf Viertel Ackerland, ebenfalls bei Philipp, Herrn zu Falkenstein-Münzenberg, gelegen und an die Rödelheimer Spitze stoßend, verliehen habe. Hierfür hat Henchin jährlich am Martinstag 30 Schilling Heller Frankfurter Währung zu zahlen. In Betreff der vorgenannten Hofstatt, die einst dem Juden gehörte, vereinbaren die Parteien, dass der jährliche Zins nicht gemindert wird, sofern die Hofstatt niedergelegt oder abgerissen werden sollte. Auf Bitten des Ausstellers siegelt der strenge Ritter Friedrich von Beldersheim.

Ich Henchin Smyͤd, buͤrger zuͦ Assinheym, bekennen offinlich mit diesem bryͤffe vuͦr mich und alle myne erbin, daz mir der edel myn gnediger herre her Ulrich, herre zuͦ Hanaʷ, vuͦr sich und sine erbin hat geluhen und lihet mit diesem bryͤffe syn hofstat und hus zuͦ Assinheym, daz etzwan was Kyrsans des juͦden und gelegen ist bij Wigel Kelners hofstat und sinen garthen gelegen zuͦ Benstat bij Gerhard kecheler, genant der ruͦbingarte und zwene morgen ardiglens (?) gelegen an dem edeln mynne herren hern Philip, herre zuͦ Falkinsteyn und zuͦ Myntzinberg, die da stoszin uff den ebichinluͦch, und fuͦnff vierteyl ordagkens (?) gelegen an dem egenanten myme herren von Falkinsteyn und stoszet uff die Reddeheymer spitzen, und sollen alle jar da von gebin dem egenanten myme herren von Hanaw und sinen erbin dryszig schilling heller guͦder und gebir Frankinfuͦrter weruͦnge unfirzogenlich uff sant Martins dag (1). Auch ist mir und mynen erben die egenante hofstat und huͦs also geluhen, weres sache, daz das huͦs abe wuͦrde gebaud oder suͦst gewuͤstet, so sollen wir doch die vorgenanten dryszig schillinge heller alle jar gebin uff sant Martins dag (1) dem egenanten myme herren oder sinen erbin. Des zuͦ uͦrkuͦnde, so han ich Henchin der vorgenante gebedin den strengen vesten rittern hern Fryderich von Beldirsheym, daz he sin ingesigel duͦrch myne bedde willen vuͦr mich und myne erbin an diessen bryͤff hat gehangen. Das ich Freyderich vorgenant mich bekenne. Datum anno domini MᵒCCCᵒ sexagesimo, in die ante festum sancti Georgii martiris.

(1) November 11.

Überlieferung:

Marburg, StA, Urk. 64, Nr. 75, Orig., dt., Perg.

  • Quellen zur Geschichte der Juden im HSTA Marburg 1, Nr. 70, S. 19.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 16.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 257, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-0121.html (Datum des Zugriffs)

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