Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 251

1359 August 29

Bürgermeister, Schöffen und Rat zu Frankfurt bekunden, dass Karl [IV.], römischer Kaiser und König zu Böhmen, dem Edlen Ulrich, Herrn zu Hanau und Landvogt in der Wetterau, die Judenhofstatt, die am Volmarshof in Richtung der Brücke gelegen ist und welche in Richtung der Brücke an der Straßenseite fünfeinhalb Ruten, nach hinten in Richtung der Stadtmauer sechs Ruten und von der vorderen Straße bis nach hinten elfeinhalb Ruten aufweist, jede Rute zu 12,5 Schuhen gemessen, und dass derselbe Ulrich von Hanau diese Hofstatt an den strengen Ritter Gottfried von Stockheim verliehen habe, wie dies die Urkunden bestätigen, die sie hierüber besitzen. Die Aussteller stimmen dieser Verleihung zu und führen aus, dass sie, sofern sie dies überhaupt betrifft, ihre Zustimmung und ihren Willen geben, und dass sie weder Ulrich von Hanau noch Gottfried von Stockheim hieran nicht hindern werden. Die Aussteller kündigen das städtische Siegel an.

Wir die burgermeister, die scheffen und der rat zu Franckfurt irkennen uns uffinlich mit diesem brieffe, alse der aller edel durchlichtige furste, unser lieber gnediger herre, her Karle von gots gnaden romischer keiszer, zu allen zijten merer des richs und konig zu Behem, hat virluhen dem edeln herren, herren Ulriche, herren zu Cronen Hanaw, lantfaut zu Wetreiben, die juden hobestede in der stat zu Franckenfurt, gelegen an Volmasz [!] hobe gein der brucken wert, die da hat von Volmarsz hobe an gein der brucken uff die strassen sestehalbe ruden und hinden gein der stede muren sesz ruden ubir twerch, und vorn an von der strasze bis hin hinder an der lenge zwilfftehalbe ruden, und ist die rude dritzehendehalbis schuhes lang, ane geverde. Und der selbe herren Ulrich, herre zu Hanauwe, die selben hobestat forwert hat geluhen dem strengen ritter, hern Gotfrid von Stogheim und sinen erben, also die brieffe besagint, die sie daruber hant, und hant gegeben, daz wir vor uns und unser nachkommen zu diesen vorgeschriben gnaden und virlihunge han getan und tun mit diesem brieffe unsern guden willen und verhengnisz, als verre uns daz ruret, und als verre wire des han zutune, ane alle argeliste und geverde. Und irkennen wir uns burgermeistere, scheffen und rat zu Franckfurt vorgenant, daz wir oder unser nachkommen herren Ulrichen, herren zu Hanaw und hern Gotfriden von Stogheim vorgenant oder ire erben daran ensullen oder enwollen nicht hindern ader drangin in keinerleye wise ane alle argelist und geverde. Und des zu urkunde han wir unser stede grosz ingesigel an diesen brieff gehangen. Datum anno domini millesimo CCCᵒLIX, in die Decollationis beati Johannis baptiste.

Nachtrag:

Diesen vorgeschriben brieff han wir uz einer copien geschriben und sagit her Johan von Stogheim, daz sie den besigilten brieff haben.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Kopialbuch 8, fol. 69v, Abschr. (14. Jh.), dt., Papier.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, Nr. 170 Anm., S. 68;
  • UB zur Geschichte der Herren von Hanau 3, Nr. 304 Anm., S. 347 f.,
  • Inventare des Frankfurter Stadtarchivs 3, S. 151.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 20.02.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 251, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-011x.html (Datum des Zugriffs)

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