Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

Zurück zur Übersicht

2374 Quellen in diesem Teilcorpus. Sie sehen die Quelle 248.

Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 248

1359 Juni 26, [Frankfurt a. M.]

Eintrag im Frankfurter Insatzbuch 2:

Ortwin Krebs von Sachsenhausen und seine Ehefrau (?) Else von Bingen haben die Besserung ihres Hauses und Anwesens 'Neu-Falkenstein', welches gegenüber dem Haus 'Zum Schwert' gelegen ist und das sie von der Stadt gekauft haben, für 150 Pfund Heller und fünf Schilling Heller an Jeckel Weckerlin zum Neuen Haus verpfändet. Für den vorgenannten Geldbetrag haben Ortwin und Else von Jeckel Wein erhalten. Die Schuldner versprechen die Rückzahlung des Kredits bis zum Fest Johannes des Täufers. Widrigenfalls dürfen Jeckel und seine Erben das Pfand angreifen und damit nach Stadtrecht verfahren. Geschehen vor dem Bürgermeister Johann im Saal: Item Ortwyn Krebis von Sassinhusin und Else von Bynge, sin undirtanen, hant mit samendir hant virsast Jekiln Weckirlin zuͦm nuͦnwenhuse und sinen erbin ire bezseruͦnge des husis und gesezsis, genand nuͦwen Falkinstein (1), gelegin gein dem Swerte uber uff dem orte alz sie es von der stad hant (2), fuͦr andirhalb hundirt phund hellere und vonff schillinge hellir guder werunge umb wyne, die sie umb in gekauͦfft hant. Daz gelt suͦllen sie adir ire erbin gebin und bezalin dem vorgenanten adir synen erbin uff sant Johannis dag, alz he enthoubetit ward (3), in Frankinfortir aldin messe nuͦ neist komet. Entedin sie adir ire erbin des nicht, so mag der vorgenante Jekil adir ire erbin die bezserunge des vorgenanten huses und gesezsis angriffen unde da midde gebaren, alz der stede gesetze stet. Geschehin vor Johanne in dem Sale, buͦrgermeistere. Anno domini millesimo CCCLIX, feria quarta proxima post diem Nativitatis beati Johannis baptiste. (4)

(1) Es handelt sich bei diesem Haus sehr wahrscheinlich um eine bis zum Pogrom 1349 in jüdischem Besitz stehende Immobilie, die nach der sogenannten 'Zweiten Frankfurter Judenschlacht' aufgrund der Verpfändung der Juden in das Eigentum der Stadt überging.

(2) Über der Zeile ergänzt: alz sie es von der stad hant.

(3) 1360 Juni 24.

(4) Der Eintrag ist durchgestrichen.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Insatzbuch 2, fol. 55r, Orig., dt., Papier.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Insatzbüchern vgl. FW01, Nr. 103.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 20.02.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 248, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-011u.html (Datum des Zugriffs)

Lizenzhinweis

Die Datensätze stehen unter einer Creative Commons Attribution 4.0 International (CC BY 4.0) Lizenz und können unter Berücksichtigung der Lizenzbedingungen frei nachgenutzt werden. Sofern nicht anders angegeben, sind die verwendeten Bilder urheberrechtlich geschützt.

Zurück zur Übersicht