Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 214

1357 August 28, [Frankfurt a. M.]

Eintrag im Frankfurter Insatzbuch 2:

Ortwin Krebs verpfändet das ihm gehörige Halbteil des Hauses 'Neu-Falkenstein', gelegen in der Judengasse gegenüber [dem Haus] 'Zum Schwert', für 282 Gulden an den Goldschmied Hermann und dessen Erben. Sofern Ortwin den Kredit an Martini nicht ordnungsgemäß zurückgezahlt haben wird, sind Hermann und dessen Erben dazu berechtigt, die verpfändete Haushälfte anzugreifen und damit nach Stadtrecht zu verfahren. Darüber hinaus bekundete Else von Bingen, eine Abhängige Ortwins, dass Hermann im Bedarfsfall auch die zweite Haushälfte angreifen könne. Geschehen vor dem Bürgermeister Andreas Heiliggeist sowie Dimar von Lichtenstein und Rule, ihren Freunden: Nota. Ortwin Crebis hat gesast sin halbe teil sines huͦses genand nuͦwen Falkinstein, gelegin in der juͦdengazsen an dem orte gein dem Swerte, den beschein luden Hermanne guͦltsmedde und sinen erbin fuͦr druͦhuͦndert guͦlden mynner achtzehin guͦldin, die he adir sin erbin in gebint adir bezalin suͦllen uff sant Mertins dag nuͦ neist komet. Dede he adir sin erbin des nicht, so mag Herman odir sin erbin das halbe teil des huͦses vorgenant angriffen und da midde gebaren, alse der stede gesetze stet, das he adir sin erbin des geldis bezalit werdin. Such stund vor uns Else von Bynge, des selbin Ortwynes undirtan, und irkante sich vor uns weres sache, das dem selbin Hermanne adir sinen erbin des geldis nicht enwuͤrdde als vor stet geschribin und zu gebruchen (1) an dem halben teile des huses als vor stet geschrebin (2), so mag Herman vorgenant adir sin erbin an das andir halbteil griffen und da midde auch (3) und tuͦn als der stede gesetze stet, als verre daz in ir geld bezalt wuͤrdde. Geschehin vor Andresen Heilegeist, burgermeister, und da by ist geweist Dymar von Lychtinstein und [Rule] (4), ire frond. Hude, anno domini MᵒCCCᵒLVIIIᵒ, in vigilia Decollationis sancti Johannis baptiste. (5)

(1) Letztgenanntes Wort nur schwer zu lesen, da die Schrift verblasst ist.

(2) Es folgen etwa zwei bis drei vollständig getilgte Wörter, die nicht mehr zu lesen sind.

(3) Es folgt ein Wort, das aufgrund der Streichung des gesamten Eintrages nicht mehr lesbar ist.

(4) Aufgrund der Streichung des gesamten Eintrages nicht sicher zu lesen.

(5) Der gesamte Eintrag ist gestrichen.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Insatzbuch 2, fol. 50r/v, Orig., dt., Papier.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Insatzbüchern vgl. FW01, Nr. 103.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 20.02.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 214, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-0113.html (Datum des Zugriffs)

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