Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 208

1357 Juni 5, Frankfurt a. M.

Karl [IV.], römischer Kaiser und König zu Böhmen, schreibt Erzbischof Gerlach von Mainz, seinem lieben Fürst und Neffen, und teilt diesem mit, dass dieser - nachdem der Kaiser bereits früher in Betreff der Forderung (umb die vorderung), die Erzbischof Gerlach gegen Bürgermeister, Rat und Bürger der Stadt Frankfurt wegen der dortigen Juden (alse von der juͦden wegen do selbes) vorbringt, an ihn geschrieben hatte - doch die Angelegenheit bis zur Ankunft des Kaisers am Rhein ruhen lassen solle (daz duͦ daz in guͤte suldes lazsen sten). Kaiser Karl, der diese Angelegenheit aufgrund seiner und des Reiches Geschäfte dieses Mal nicht habe anhören und ausrichten können, verspricht, sich dann der vorgenannten Sache anzunehmen, das sie auch ihn und das Reich betrifft. Der Kaiser befiehlt (heizzen und wollen) Erzbischof Gerlach, bis zur angekündigten kaiserlichen Entscheidung nichts weiter zu unternehmen.

Geben zu Frankenford, an santh Bonifatius tag, unser reiche in dem eilften und des keisertums in dem dritten jar. (1)

(1) Im 18. Jahrhundert wurde über dem Text Die Juden betreffendt eingefügt.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Kopialbuch 4, fol. 29r [Nr. 67], Abschr. (14. Jh.), dt., Papier.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, Nr. 161, S. 62;
  • Codex diplomaticus Moenofrancofurtanus, S. 653 f.
  • MGH Const. 12, Nr. 124, S. 141;
  • REM 2, 1, Nr. 826, S. 184;
  • Inventare des Frankfurter Stadtarchivs 3, S. 151;
  • RI 8, Nr. 2665, S. 217;
  • Urkundenregesten zur Tätigkeit des deutschen Königsgerichts 7, Nr. 265, S. 173 f.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 20.02.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 208, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-010z.html (Datum des Zugriffs)

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