Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 198

1357 Januar 3

Johann Winbolt, Edelknecht, bekundet, dass Ulrich von Hanau den zu Assenheim gelegenen früheren Judenschulhof an den Ritter Friedrich Thugel übergeben habe. Zuvor hatten die Herren von Falkenstein zu der Zeit, als sie im Pfandbesitz des hanauischen Anteils an den Städten Assenheim und Münzenberg waren, eben diesen Schulhof an Johann übertragen. Zwischenzeitlich habe jedoch Ulrich von Hanau diese Pfandschaft, die sich auch über die dortigen Juden und ihren Besitz erstreckte, von den Herren von Falkenstein gelöst, und den freigewordenen Schulhof an den vorgenannten Ritter übertragen. Die beiden Ritter Johann von Linden und Kuno Kullendensil sowie Wigel, Kellner zu Assenheim, welche die vorgenannte Vereinbarung vermittelt haben, siegeln gemeinsam mit dem Aussteller, wobei sich der Kellner Wigel wegen Siegelkarenz mit dem Siegeln der beiden Ritter verbindet.

Datum per copiam

Ich Johan Winbolt, edilknecht, bekennen uffenlichen an diesem gegenwertigem briefe fur mich und alle myne erben fur allen den, dye yn sehen oder horen lesen, umme den hoff zuͦ Assinheim, den myne herrin von Falckinstein mir gegeben hatten zu den geziden, do mynes herren hern Ulrichs, herren zuͦ Hanauͦ, teil an den slozzen zuͦ Mintzenberg unde zu Assinheim yn versatzt waz, der da heiszet der schulhoff und mit namen der juden schuͦle waz, und den selben us [!] myne herre von Hanauwe vorgenant hern Fryderiche Thugil, ritter, gegeben hat, da he geloeste weder sin teyl an den vorgenanten slozzen Mintzenberg und Assinheim, wandt die juden und ir gut besunder waren des egenanten mynes herren von Hanauwe uff den selben hoff und uff allen den buͤwe und beszerunge oder welcherleye rechtes ich dar ane gehat han, dez vertzihen ich (1) luterliche und gentzeliche an diesem gegenwertigen briefe fur mich und alle myne erben. Und ensal keynerley widerunge ader ansproch ine daran haben oder sal hern Frederichen Thugel egenant oder syne erben numer me dar umme gehazzen oder geargwilligen, und hat mir dar umme alse vil alse her Johan von Linden und her Kune Kullendensil, rittere, und Vigele, kelnere von Assenheim, yn mir han geheiszin geben, dez mir wol genuͤglich ist. daz all dyse fur geschreben ding stede und veste bliben, so han ich Johan Wombolt vorgenant myn ingesigel zu orkunde an dysen brief gehangen, und han gebeden die vorgenanten herren, hern Iohan und hern Kunen, daz sie auch yre ingesigele zuͦ steder vestekeit, wand sie diese richtunge gemachet hant, an diesen brief hant gehangen. Und wir, die egenanten Johan von Linden und Kune Kullendensil, rittere, bekennen, daz wir durch bede willen Iohan Womboldes uns ingesigel an dysen brief zu orkunde und stheder vestekait aller diser vorgeschrebin dinge gehangen han. Und ich Vigele, kelner, egenant, erkennen mich by dysen richtunge gewesen sin under ingesigel hern Johanns und hern Kuͦnen egenant, wand ich selbers eigens ingesigel nicht enhan. Dirre brief ist gegeben, da man zalte nach godes geburte druzehenhundert iar indem sieben unde fuͤnftzigestem iare, an deme dinstage noch dem jares tage.

(1) Das Wort ich ist über der Zeile ergänzt worden.

Überlieferung:

Marburg, StA, Best. 86, Nr. 21111, fol. 1r/v, Abschr. (14. Jh.), dt., Papier.

  • Quellen zur Geschichte der Juden im HSTA Marburg 3, Nr. N 5, S. 216.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 20.02.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 198, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-010s.html (Datum des Zugriffs)

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