Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 194

1356 Dezember 16, Metz

Karl [IV.], römischer Kaiser und König zu Böhmen, bekundet, dass er angesichts der treuen Dienste, die der Edle Ulrich von Hanau, Landvogt in der Wetterau, ihm und dem Reich unentwegt geleistet hat und noch täglich leistet, demselben zur Besserung seiner Lehen als rechtes Mannlehen eine Judenhofstatt verliehen, die in der Stadt Frankfurt vom Volmarshof in Richtung der Brücke gelegen ist. Das Grundstück misst an der Straßenseite fünfeinhalb Ruten, hinten an der Stadtmauer sechs Ruten und vorne von der Straße bis nach hinten elfeinhalb Ruten, wobei eine Rute eine Länge von 12,5 Fuß aufweist (die judenhofstete in der stat ze Frankefort gelegen, die do hat von Volmarshoff an gen der brucken uf der strazzen sechsthalb ruden und hinden gen der stete mowren sechs ruden uber twerch, und vorn an von der strazzen bis hinhinder an der lenge zwelffthalb ruden, und ist die ruden dreitzenthalbs fuzzes lank, on geverde). Diese Hofstätte verleiht Karl [IV.] an Ulrich aufgrund besonderer kaiserlicher Gnade, ohne jedoch die Stadt Frankfurt oder andere Personen in ihren Freiheiten und Rechten zu beeinträchtigen. Kaiser Karl bekundet weiter, dass Klagen in Betreff der vorgenannten Judenhofstätte ausschließlich vor dem Hofgericht angestrengt werden dürfen, wo man gemeinhin über solcherlei Lehen verhandelt und Recht spricht. Der Aussteller kündigt sein Siegel an.

Der geben ist ze Mettze (1), nach Cristus geburete dreizenhundert jar dornoch in dem sechsundfunftzigsten jare, des nechsten freitags nach santh Lucien tag, unsirer reiche in dem eylften und dez keysertums in dem andern jare.

Per dominum cancellarium Rudolphus de Frideberg.

(1) Die Abschrift (Marburg, StA, Best. K 345, fol. 66r-66v) hat irrig Mainz (Mentze).

Überlieferung:

Marburg, StA, Urk. 67, Nr. 56, Orig., dt., Perg.; ebd., Best. K 345, fol. 66r-66v (Abschr., 15. Jh.).

  • UB zur Geschichte der Herren von Hanau 3, Nr. 200, S. 221 f.;
  • Documenta aus dem Hanau-Müntzenbergischen Archiv, Nr. 42, S. 55 f.
  • MGH Const. 11, Nr. 866, S. 484;
  • Quellen zur Geschichte der Juden im HSTA Marburg 1, Nr. 67, S. 18;
  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, Nr. 160, S. 62;
  • RI 8, Nr. 2545, S. 205.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 20.02.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 194, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-010n.html (Datum des Zugriffs)

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