Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 179

1355 Juni 2, [Frankfurt a. M.]

Eintrag im Frankfurter Insatzbuch 2:

Bechthold Eisenmenger und seine Ehefrau Metza haben vor dem Bürgermeister Heinrich Weiß die Besserung ihrer Häuser und Anwesen - ein Haus heißt 'Brückenau' und die beiden anderen liegen auf dem Fischerfeld - für 74 Pfund Heller weniger vier Schilling Heller an Johann von Glauburg verpfändet. Sofern die Eheleute diesen Kredit nicht fristgerecht zum 29. August 1355 zurückzahlen, ist Johann dazu berechtigt, die Häuser gemäß dem Stadtrecht aufzubieten. Das Haus 'Brückenau' ist bereits anderweitig für einen Kredit in Höhe von 14 Pfund Heller verpfändet und gibt jährlich anderthalb Mark Pfennige an Zins, während die beiden übrigen Häuser auf dem Fischerfeld zusammen zwei Pfund Heller an Zins geben: Nota. Bechthold Isenmenger und Metze, sin eliche wirten, hant mit samender hant gesast Johanne von Glauburg und synen erben ire bezserunge an iren husen und gesezsen, an dem huse Bruckenawe (1) und an zweyn husen uff dem fyscherfelde fuͤr vyer und sybentzig phund heller ane vyer schilling heller, zu gebene uff sant Johannis dag in der mezse neyst kompt (2). Wo des nicht geschehe, so sal und mag Johann adir syne erben mit den phanden gebaren, alse der stede gesetze stet. Auch ist bruckenawe vore versast fur XIIII libras und gibit vore zu cynse Ij marcas denariorum. So gebint die zwey huser uff fyscher velde vore zu cinse II libras hallenses. Geschehen vor Heinrich Wizsen, dem burgermeiste [!]. Anno domini MᵒCCCᵒL quinto, feria tertia post festum sancte Trinitatis. (3)

(1) Dieses Haus stand bis Sommer 1349 in jüdischem Besitz und ging nach dem Pogrom in den Besitz der Stadt über. Im ausgehenden 14. Jahrhundert gehörte dasselbe Haus der Familie des Juden Kalman von Mainz, dessen Erben es am 9. September 1395 für 550 Gulden an Konrad von Glauburg d. Ä. verkauften; vgl. hierzu UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, Nr. 439, S. 203 f., sowie ebd., Nr. 440, S. 204.

(2) 1355 August 29.

(3) Der gesamte Eintrag ist durchgestrichen.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Insatzbuch 2, fol. 38v, Orig., dt., Papier.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Insatzbüchern vgl. FW01, Nr. 103.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 20.02.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 179, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-0106.html (Datum des Zugriffs)

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