Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 175

1354 Januar 29, Frankfurt a. M.

Karl [IV.], römischer König und König zu Böhmen, bekundet, dass er den Bürgermeistern, dem Rat und den Bürgern der Stadt Frankfurt, seinen und des Reichs lieben Getreuen, seine Juden (unsir juden) sowie deren Besitz, Häuser, Höfe und Hofstätten (guͤt, huser, habe und hovestede) für 15.200 Pfund Heller verpfändet und versetzt habe, wie dies die Urkunden bezeugen, die er darüber ausgefertigt hat. (1) Mit der gegenwärtigen Urkunde erneuert und bestätigt Karl diese Verpfändung und verspricht, dass er niemandem die jüdischen Häuser, Hofstätten oder deren Zubehör schenken, anweisen oder übertragen will. Der Aussteller kündigt sein Siegel an.

Der geben ist zu Frankenford, nach Cristes geburt dreutzehenhundirt jar darnach in dem vier und fumftzigistem jare, dez nehsten mitwochen nach sand Pauls tag, als er bekart wart, in dem achten jar unsir reiche.

(1) Vgl. FW02, Nr. 113.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Privilegien 103, Orig., dt., Perg.; ebd., Kopialbuch 5, Nr. 52, fol. 42v (Abschr., 14. Jh.).

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, Nr. 155, S. 60;
  • Selecta Iuris 6, Nr. 8, S. 577 f.
  • MGH Const. 11, Nr. 55, S. 38;
  • RI 8, Nr. 1771, S. 141;
  • Inventare des Frankfurter Stadtarchivs 3, Nr. 103, S. 10.

Kommentar:

Nach einer Notiz bezahlte die Stadt Frankfurt für die Ausfertigung dieser Urkunde 138 Gulden; vgl. hierzu Frankfurt, ISG, Juden Akten 700, fol. 1r: Item dasz dasz riche der juddenhusere oder hofestede und was dartzu gehorit nymant vergissen solle CXXXVIII [gulden] (Abschr., 15. Jh.).

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 20.02.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 175, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-0103.html (Datum des Zugriffs)

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