Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 2361

1390 [zwischen September 26 und Oktober 12], [Frankfurt a. M.]

Einträge im Frankfurter Schöffengerichtsbuch des Jahres 1390: (1)

fol. 55v:

[1.] Richard von Winden hat bekannt, den nachfolgend genannten Personen die jeweils genannten Geldbeträge zu schulden: Henne Pannart 24 Gulden; [dem Juden] Moiste [24 Gulden]; dem [Juden und] nicht namentlich genannten Schwager [Moistes] 100 Gulden,und Liebermann, einem weiteren Juden, 50 Gulden.

[2.] [Der Jude] Seligmann von Gelnhausen hat zwei Stücke Stockfisch (II stucke stockfisch) Thile Rippers von Herborn aufgrund einer Schuld in Höhe von 24 Gulden aufgeboten.

fol. 57r:

[3.] Die Jüdin Besselin hat ein Bett (I bette) des Herzog Kunzel (Herztog Kunszel) aufgrund einer Schuld in Höhe von zwei Pfund Hellern aufgeboten.

fol. 57v:

[4.] Die Jüdin Besselin hat aufgrund einer Forderung in Höhe von 25 Schilling Hellern einen Kummer getan, der sich auf die Fahrhabe des sogenannten Slegil erstreckt.

[5.] Henne Pannart hat bekannt, dem Juden Wolf wegen Hennes Schwester 100 Gulden zu schulden, die in zwei Raten, wie sie der Schuldbrief benennt, zurückzuzahlen sind (zuͦ zwein ziden zuͦ geben nach sines briefes sage von siner swester wegin).

fol. 58r:

[6.] [Der Jude] Seligmann von Gelnhausen hat nicht näher bezeichnete Pfänder (phande) Henne Fikels [auf dem Kornmarkt] aufgrund einer Schuld in Höhe von 21 Gulden zuzüglich der Zinsen aufgeboten.

[7.] Conze vor dem [Haus zum] Schwan (2) hat bekannt, der [Jüdin] Zorline zwölf Gulden zuzüglich der Zinsen zu schulden.

[8.] [Die Jüdin] Zorline hat gegen Frau Katharina 'Zu Schönau' (2) einen Zahlungsbeschluss über 100 Gulden zuzüglich der Zinsen erwirkt.

fol. 58v:

[9.] [Die Jüdin] Ritzelin hat sieben halbe Tuche (VII halbe duche) Heilchin Drutschens aufgrund einer Schuld in Höhe von 58 Gulden aufgeboten.

[10.] [Der Jude] Seligmann von Gelnhausen hat eine Schale (I schale) Konrads 'Zum Monich' (2) aufgrund einer Schuld in Höhe von vier Gulden zuzüglich der Zinsen aufgeboten.

[11.] [Der Jude] Seligmann von Gelnhausen hat ein Pferd (I perd) Henne Glauburgs aufgrund einer Schuld in Höhe von 15 Gulden zuzüglich der Zinsen aufgeboten.

fol. 59r:

[12.] [Der Jude] Moiste, Sohn Josefs, hat einen silbernen Gürtel (I silbern gurtil) des [Ritters] Winter vom Wasen aufgrund einer Schuld in Höhe von einem Gulden zuzüglich der Zinsen aufgeboten.

[13.] [Der Jude] Moiste, Sohn Josefs, hat nicht näher bezeichnete Pfänder (phande) der sogenannten Frau Feuerfunken (die furfoncken) aufgrund einer Schuld in Höhe von 28 Gulden zuzüglich der Zinsen aufgeboten.

[14.] [Der Jude] Seligmann von Gelnhausen hat nicht näher bezeichnete Pfänder (phande) Hennes [zum] Frommelin (1) aufgrund einer Schuld in Höhe von 20 Gulden zuzüglich der Zinsen aufgeboten.

[15.] [Der Jude] Natan von Friedberg] hat gegen [den Juden] Abraham ein Urteil erwirkt, nachdem dieser dem [weltlichen] Richter gelobt hatte, vor Gericht zu erscheinen, [dies jedoch nicht tat].

(1) Die Datierung ergibt sich aus den vorhergehenden respektive folgenden datierten Einträgen.

(2) Hausname in Frankfurt.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Schöffengerichtsbuch 29, fol. 55v-59r, Orig. (verloren), dt., Papier.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 768 f.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Schöffengerichtsbüchern vgl. FW01, Nr. 107.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 2361, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-00zx.html (Datum des Zugriffs)

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