Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 2334

1390 [zwischen Juni 6 und 13], [Frankfurt a. M.]

Einträge im Frankfurter Schöffengerichtsbuch des Jahres 1390: (1)

fol. 28v:

[1.] Der Jude Wolf, Schwiegersohn (eiden) Zorlines, hat aufgrund einer Forderung in Höhe von 40 Gulden einen Kummer erwirkt, der sich auf das Eigentum des verstorbenen (seligen) Sporenmachers (sporrers) Heinz erstreckt, welches bei Gudechin, [Ehefrau eines nicht namentlich genannten] Glockengießers (glockengiessern), hinterlegt ist und welches Heinz Wolf zuvor zugesprochen hatte.

fol. 30r:

[2.] Bechtold Birmuͦder hat gegen den Juden Kalman einen Zahlungsbeschluss über 20 Gulden Zinsertrag (XX gulden schaden) erwirkt, nachdem Kalman Bechtolds Eigentum vorenthalten hatte (als er yme daz sine frefelich inne heldit). (2)

fol. 32r:

[3.] Der Jude Heilmann hat zugestimmt, wegen des Richters, des Schultheißen sowie dreier Fürsprechen insgesamt fünf Strafzahlungen zu leisten (wil mit willen V missetat verbuszen von des richters und mynen [herren] wegin und der dryer vorsprechen), nachdem er diese an iren reden strafete.

fol. 32v:

[4.] Der Jude Heilmann hat sich in Betreff eines Rocks (von eyns rockis wegen), der wegen eines Kredits über 18 Schilling Heller verpfändet war (der XVIII schilling hellir sulde steen), von dem Heuhändler (hauwmenger) Eberhard gelöst.

fol. 33r:

[5.] Ein nicht namentlich genannter Bote hat [zu den Heiligen] geschworen, dass er dem Schuhmachermeister Sitze (meister Sitzen sutor) den Verkündigungsbrief [des Frankfurter Schultheißen] von Guntram von Buseck in seine Hand übergeben habe. Hieraufhin hat Guntram den Kummer, den er aufgrund einer Forderung in Höhe von sechs Gulden getan hatte und der sich auf nicht näher bezeichnete Pfänder Sitzes erstreckt, welche bei [der Jüdin] Ritzelin hinterlegt sind, erwirkt.

(1) Die Datierung ergibt sich aus den vorhergehenden respektive folgenden datierten Einträgen.

(2) Der Eintrag ist gestrichen.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Schöffengerichtsbuch 29, fol. 28v-33r, Orig. (verloren), dt., Papier.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 763.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Schöffengerichtsbüchern vgl. FW01, Nr. 107.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 2334, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-00zi.html (Datum des Zugriffs)

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