Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 2177

1389 Februar 1, [Frankfurt a. M.]

Einträge im Frankfurter Schöffengerichtsbuch des Jahres 1389:

[1.] Der Jude Kalman hat bekannt, dass er an [den Schöffen] Herrn Gipel 'Zum Eber' die Hälfte des Gartens, der Judenfriedhof genannt wird (den garten halb, genant der juden kirchoff), sowie die Hälfte der Wiese, die 'der Krebs' (der krebbe) genannt wird, verkauft und Gipel ihm das Geld bereits vollständig bezahlt habe. Die vorgenannten Grundstücke hatte Frau Helike [von Montfort] an Kalman verpfändet, wie dies aus einem Eintrag im städtischen Insatzbuch hervorgeht (1). Durch den gegenwärtig angezeigten Verkauf ist die vorgenannte Verpfändung jedoch wirkungslos geworden (sal abesin). Anwesend waren Herr Johann von Holzhausen d. Ä., Herr Jakob Weibe, Herr Gipel und Herr Hertwin Weiß. Über den Verkauf soll für Herrn Gipel eine Urkunde ausgefertigt werden, die das Siegel des [Frankfurter] Schultheißen trägt. (2)

[2.] Jeckel Pulheimer und Hans, Schwiegersohn Gises, haben bekannt, dem [Juden] Johel zehn Gulden zu schulden, wie dies ihr Schuldbrief besagt.

[3.] [Der Jude] Johel hat gegen Hans Taubenei (Dubeney) einen Zahlungsbeschluss über 13,5 Gulden erwirkt, wie dies sein Schuldbrief besagt.

[4.] [Der Jude] Seligmann hat gegen den sogenannten Koilhenne einen Zahlungsbeschluss über dreieinhalb Gulden zuzüglich der Zinsen erwirkt.

(1) FW02, Nr. 2079.

(2) Nach einer Notiz im UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 742, fand diese Verhandlung am 1. Februar 1389 statt.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Schöffengerichtsbuch 28, fol. 5r, Orig. (verloren), dt., Papier.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 742.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Schöffengerichtsbüchern vgl. FW01, Nr. 107.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 2177, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-00xq.html (Datum des Zugriffs)

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