Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 2166

1388 [zwischen November 27 und Dezember 31], [Frankfurt a. M.]

Einträge im Frankfurter Schöffengerichtsbuch des Jahres 1388: (1)

fol. 62r:

[1.] Conze Michel hat bekannt, dem [Juden] Johel vier Gulden und einen Ort zu schulden, wie dies sein Schuldbrief besagt.

[2.] Henne Eisenschlegel (Ysenslegil), Henne Kerner, Metze [von] Speyer (Spirern) und Conze Michel haben bekannt, dem [Juden] Johel das zu schulden, was ihr Schuldbrief besagt.

[3.] Der Jude Ber [von Seligenstadt] hat gegen den Schneider (snider) Henne einen Zahlungsbeschluss über zwei Pfund Heller [Haus-] Zins (II phund hellir cinsis) erwirkt.

fol. 62v:

[4.] [Der Jude] Levi, Sohn Zorlines, hat eine silberne Nuss und einen Panzer (ein silbern nos und ein pantzer) Heinz Herdans aufgrund einer Schuld in Höhe von zwölf Gulden zuzüglich der Zinsen von drei Jahren aufgeboten.

[5.] Henne [von] Heidesheim (Heidensheimer) hat bekannt, dem [Juden] Liebermann sechs Gulden einen Turnosen zuzüglich der Zinsen zu schulden.

fol. 63r:

[6.] [Der Jude] Seligmann hat nicht näher bezeichnete Pfänder (phande) Bechtholds 'Zum Sassenstein' (2) aufgrund einer Schuld in Höhe von zwei Gulden zuzüglich der Zinsen aufgeboten.

[7.] [Der Jude] Seligmann hat gegen Henne Brechel wegen [dessen Bürgschaftsverpflichtung für] Heinz Herdan einen Zahlungsbeschluss über eine nicht genannte Schuldsumme erwirkt, die sein Schuldbrief benennt.

[8.] Der Seinmetz (steinmetze) Rudolf und Lufrid von Seckbach haben bekannt, dass sie Johann von Wöllstadt (von Walenstad) in Betreff einer Schuld der Gemeinde von Seckbach (von der gemeinde wegin von Seckebach) in Höhe von 35 Gulden zuzüglich der Zinsen von [dem Juden] Josef lösen wollen.

fol. 63v:

[9.] Der Jude Levi hat bekannt, Bechthold von Fulda 18 Schilling Heller zu schulden.

[10.] [Der Jude] Seligmann von Gelnhausen hat gegen den sogenannten Emeliner Knotte einen Zahlungsbeschluss über zwei Gulden wegen [des Kaufs von] einem Ohm Wein (II guldin vor I ame wins) erwirkt.

fol. 64r:

[11.] Metze Bock hat sich von [dem Juden] Abraham in Betreff einer nicht näher genannten Bürgschaftsverpflichtung (umb burgeschaft) gelöst.

fol. 64v:

[12.] Der sogenannte Brachfolgil hat bekannt, dem Juden Kalman das zu schulden, was sein Schuldbrief besagt.

[13.] Die Jüdin Hitzelin (Hitzschla juden) hat nicht näher bezeichnete Pfänder (phande) Gottschalks aufgrund einer Schuld in Höhe von 24 Gulden aufgeboten.

[14.] Der Jude Kalman hat aufgrund einer nicht genannten Forderung einen Kummer geöffnet, der sich auf Eigen, Erbe und Fahrhabe der Frau Heilke von Montford (frauwen ver [!] Heilken von Monffurd) erstreckt.

(1) Die Datierung ergibt sich aus den vorhergehenden respektive folgenden datierten Einträgen.

(2) Hausname in Frankfurt.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Schöffengerichtsbuch 27, fol. 62r-64v, Orig. (verloren), dt., Papier.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 740 f.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Schöffengerichtsbüchern vgl. FW01, Nr. 107.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 2166, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-00w3.html (Datum des Zugriffs)

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