Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 2107

1388 [zwischen Februar 28 und März 6], [Frankfurt a. M.]

Einträge im Frankfurter Schöffengerichtsbuch des Jahres 1388: (1)

fol. 12v:

[1.] [Der Jude] Levi, Sohn Zorlines, hat einen Pelzmantel und einen Rock (I dapphart und I rock) der Jungfrau Anne, Ehefrau [des Ritters] Friedrich von Stockheim, aufgrund einer Schuld in Höhe von neun Gulden zuzüglich der Zinsen aufgeboten.

fol. 13r:

[2.] Die nicht namentlich genannte Ehefrau des sogenannten Brottasche (Broitdeschen frawe) hat bekannt, dem [Juden] Seligmann von Gelnhausen zwei Gulden zuzüglich der Zinsen zu schulden.

[3.] Conze Michel hat bekannt, gemeinsam mit einer weiteren Person unterschiedslos (selb ander unverscheidenliche) gegenüber dem [Juden] Seligmann von Gelnhausen in Betreff einer Schuld in Höhe von 16 Gulden Sachwalter zu sein.

fol. 13v:

[4.] Hasemann, ein Jude von Mainz, hat aufgrund einer Forderung in Höhe von 80 Gulden zuzüglich der Zinsen einen silbernen Gürtel (einen silbern gurtil) aufgeboten, der den nicht namentlich genannten Erben des verstorbenen Kune, des Schultheißen von Limburg (Cuͦne schultheizsen selgin erben zuͦ Lympurg), gehört und mehr als ein Jahr (me dan ein iar) bei Hasemann verpfändet gewesen sei.

[5.] Wigel [zum] Weidenbusch (2) hat gegen den Juden Kalman einen Zahlungsbeschluss über vier Gulden erwirkt.

fol. 14r:

[6.] Jeckel Trimberger hat bekannt, dass er gegenüber Heinz [von] Petterweil für Hartmut Heinz in Betreff eines Schuldbriefes, den [der Jude] Josef von Miltenberg inne hat und der auf 30 Gulden [Hauptgeld] lautet, gebürgt habe (geredt und gesprochen habe).

[7.] Die [Jüdin] und nicht namentlich genannte Ehefrau des ebenfalls nicht namentlich genannten Judenmeisters (des juͦden meisters frauwe) hat einen roten Rock (I roder rock) Else Kanzelers in der Gelnhausener Gasse aufgrund einer Schuld in Höhe von neun Gulden aufgeboten.

(1) Die Datierung ergibt sich aus den vorhergehenden respektive folgenden datierten Einträgen.

(2) Hausname in Frankfurt.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Schöffengerichtsbuch 27, fol. 12v-14r, Orig. (verloren), dt., Papier.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 731.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Schöffengerichtsbüchern vgl. FW01, Nr. 107.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 2107, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-00v6.html (Datum des Zugriffs)

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