Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 2103

1388 [zwischen Januar 30 und Februar 28], [Frankfurt a. M.]

Einträge im Frankfurter Schöffengerichtsbuch des Jahres 1388: (1)

fol. 8r:

[1.] [Der Jude] Josef von Miltenberg hat 19 halbe englische Tuche (XIX halbe engelsche duͤche) Heinz' von Limburg aufgrund einer Schuld in Höhe von 150 Gulden aufgeboten.

[2.] [Die Jüdin] Zorline hat nicht näher bezeichnete Pfänder (phande) des [Ritters] Johann von Stockheim aufgrund einer Schuld in Höhe von acht Gulden zuzüglich der Zinsen aufgeboten.

[3.] [Der Jude] Levi, Sohn Zorlines, hat nicht näher bezeichnete Pfänder (phande) des [Ritters] Johann von Stockheim aufgrund einer Schuld in Höhe von neun Gulden zuzüglich der Zinsen aufgeboten.

fol. 8v:

[4.] Der Jude Kalman hat bekannt, der Vorkäuferin (vorkauffen) Katharina (Kedder) elf Gulden zu schulden.

fol. 9v:

[5.] Großjohann hat bekannt, dem Juden Heilmann 31 Schilling Heller zuzüglich der Zinsen zu schulden.

[6.] Conzechin von Butzbach soll mit Lotze, einem Fleischer von Kronberg (metzeler von Cronenberg), zu einem nicht namentlich genannten Juden gehen und dort das Hauptgeld in Höhe von drei Pfund fünf Schilling Hellern, die Zinsen sowie die Gerichtsgebühren bezahlen (Contzechin von Butzbach sal mit Lotze, metzeler von Cronenberg, zum juͦden geen und den gesuch betzalen, heubtgelt III phund hellir V schilling hellir und gerichts gelt).

fol. 10r:

[7.] Der sogenannte Zwebol hat gegen den Juden Abraham einen Zahlungsbeschluss über zehn Schilling Heller erwirkt.

[8.] Gerlach [von] Aschaffenburg hat sich von dem Juden Johel in Betreff eines auf 16 Gulden [Hauptgeld] lautenden Schuldbriefes gelöst.

[9.] [Der Jude] Man hat gegen Else, Schwester des Benders Gise, einen Zahlungsbeschluss über zwölf Gulden zuzüglich der Zinsen erwirkt.

fol. 10v:

[10.] Junghenne [von] Aschaffenburg hat bekannt, dass er gemeinsam mit einer zweiten Person (selb ander) gegenüber dem Juden Heilmann in Betreff einer Schuld in Höhe von drei Pfund Heller als Bürge fungiere.

[11.] Junghenne [von] Aschaffenburg hat bekannt, dass er gemeinsam mit einer zweiten Person (selb ander) gegenüber dem Juden Heilmann in Betreff einer Schuld in Höhe von zwei Gulden weniger einem Turnosen als Bürge fungiere.

[12.] Junghenne [von] Aschaffenburg hat bekannt, dass er gegenüber dem Juden Heilmann in Betreff einer Schuld in Höhe von zwei Gulden alleine Bürge sei.

[13.] Junghenne [von] Aschaffenburg hat bekannt, dass er dem Juden Heilmann in zwei Wochen einen Eid in Betreff einer weiteren Schuld in Höhe von einem Gulden leisten wolle (sal ym in XIIII tagen ein recht tuͦn vor I guldin).

[14.] Großjohann hat bekannt, dem Juden Heilmann das zu schulden, was sein Schuldbrief besagt.

[15.] Derselbe [Großjohann] hat bekannt, demselben [Juden Heilmann] zwei Gulden zu schulden.

[16.] Der Jude Heilmann hat gegen Conze Eckemann einen Zahlungsbeschluss über sechseinhalb Gulden zuzüglich der Zinsen erwirkt, da dieser ein brüchiger Bürge (ein gebrochen burge) ist.

fol. 11r:

[17.] Der Jude Man hat ein Seidentuch (I siden duͦch) Elses [von] Mönchsberg (Monichsberg) aufgrund einer Schuld in Höhe von vier Gulden aufgeboten.

(1) Die Datierung ergibt sich aus den vorhergehenden respektive folgenden datierten Einträgen.

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Schöffengerichtsbuch 27, fol. 8r-11r, Orig. (verloren), dt., Papier.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 729 f.;
  • Fries, Abhandlung (1752), S. 129 f. (nur [10.] und [12.]).

Kommentar:

Zu den Frankfurter Schöffengerichtsbüchern vgl. FW01, Nr. 107.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 2103, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-00v4.html (Datum des Zugriffs)

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