Quellen zur Geschichte der Juden in Frankfurt und der Wetterau (1348-1390)

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Reichsstadt Frankfurt und Wetterau 2, Nr. 2020

1386 [zwischen August 6 und 21], [Frankfurt a. M.]

Einträge im Frankfurter Schöffengerichtsbuch des Jahres 1386: (1)

fol. 33v:

[1.] Der Steinmetz (steinmetze) Henne Oleyer und der Heuhändler (haumenger) Dietrich haben bekannt, dem Juden Heilmann acht Gulden und einen Ort zu schulden.

[2.] Der Jude Seligmann hat aufgrund einer Forderung in Höhe von 60 Gulden zuzüglich der Zinsen einen Kummer geöffnet, der sich auf das Haus (hus) Henne Scheides erstreckt.

fol. 34r:

[3.] Die Jüdin Zorline hat sich von Hermann Eckhard in Betreff einer Schuld in Höhe von acht Turnosen, die auf nicht näher bezeichnete Tuche zurückgehen (alse von der duche wegin), gelöst.

fol. 34v:

[4.] Der Bendermeister Peter Eckemann (meister Peter Eckeman, bendir) hat bekannt, dem Juden Heilmann 32 Gulden zuzüglich der Zinsen zu schulden.

[5.] Der Jude Heilmann hat gegen den Fischer (fisscher) Gerlach einen Zahlungsbeschluss über 15 Gulden zuzüglich der Zinsen erwirkt, welche jedoch nicht auf die beiden Schuldbriefe zurückgehen (alse nit von der zweyer brieffe wegin).

[6.] Der Jude Heilmann hat gegen den Gärtner (gertener) Wederold einen Zahlungsbeschluss über zehn Schilling Heller zuzüglich der Zinsen erwirkt.

[7.] [Der Jude] Joselin, Sohn des Judenarztes (judenartzitis) Jakob [von Straßburg], hat eine Haube (eyne hube) des Haubenschmieds (hubinsmed) Peter aufgrund einer Schuld in Höhe von einem Gulden zuzüglich der Zinsen aufgeboten.

fol. 35r:

[8.] Der Jude Heilmann hat gegen den Bender (bender) Engelmann d. Ä. einen Zahlungsbeschluss über 20 Gulden zuzüglich der Zinsen erwirkt.

[9.] [Der Jude] Heilmann hat gegen den Leinenweber (lynenwobir) Mathis einen Zahlungsbeschluss über elf Gulden zuzüglich der Zinsen erwirkt.

[10.] [Der Jude] Heilmann hat gegen den Leinenweber (lynenwobir) Werner einen Zahlungsbeschluss über 15 Gulden zuzüglich der Zinsen erwirkt.

[11.] [Der Jude] Heilmann hat gegen den Heuhändler (haumenger) Fritz einen Zahlungsbeschluss über vier Pfund Heller zuzüglich der Zinsen erwirkt.

[12.] [Der Jude] Heilmann hat gegen Henne [von] Mühlheim einen Zahlungsbeschluss über 29 Gulden zuzüglich der Zinsen erwirkt.

[13.] [Der Jude] Heilmann hat gegen Peter [von] Preungesheim (Bruͦnyng[sheim]) einen Zahlungsbeschluss über zwei Gulden vier Englische zuzüglich der Zinsen erwirkt.

[14.] Hermann Eckhard hat gegen die Jüdin Zorline einen Zahlungsbeschluss über acht Turnosen weniger vier Heller erwirkt.

fol. 35v:

[15.] Der Jude Heilmann hat gegen Henne Scheid einen Zahlungsbeschluss über 58 Gulden zuzüglich der Zinsen erwirkt.

fol. 36v:

[16.] Der Jude Heilmann hat gegen Lutz Eckemann einen Zahlungsbeschluss über zehn Gulden zuzüglich der Zinsen erwirkt.

[17.] Der Jude Seligmann hat gegen den Schreiner (kistener) Wigand wegen [dessen Bürgschaftsverpflichtung für] Lisch (von Lieschis wegin) einen Zahlungsbeschluss über zwei Gulden zuzüglich der Zinsen erwirkt.

[18.] Der Jude Seligmann hat gegen den motter (2) Rysche wegen [dessen Bürgschaftsverpflichtung für den] von Löwenstein (von Lewinstein wegin) einen Zahlungsbeschluss über einen halben Gulden zuzüglich der Zinsen erwirkt.

[19.] Der Jude Seligmann hat gegen den Altschuhflicker (ruser) Kune wegen [dessen Bürgschaftsverpflichtung für] Happel (von der Happeln wegin) einen Zahlungsbeschluss über acht Gulden erwirkt.

fol. 37r:

[20.] Der Jude Seligmann hat gegen Hartmut Bock wegen [dessen Bürgschaftsverpflichtung für] Zehenne (von Zehennen wegin) einen Zahlungsbeschluss über zehn Gulden erwirkt, wie dies sein Schuldbrief besagt.

[21.] Der Jude Seligmann hat gegen Hartmut Heinz wegen [dessen Bürgschaftsverpflichtung für] Langheinze (von des Langenheintzen wegin) einen Zahlungsbeschluss über zwei Gulden Zinsen (II guldin rebis).

[22.] Der Jude Seligmann hat gegen Hermann Lisch einen Zahlungsbeschluss über vier Gulden vier Turnosen zuzüglich der Zinsen erwirkt.

[23.] Goswin, ein Weber von Königstädten (wobir von Stedin), hat bekannt, der Jüdin Zorline 13 Gulden zu schulden, wegen der er ihr gemeinsam mit zwei weiteren Personen unterschiedslos verpflichtet sei (darfur he ir selb dritte unverscheidinlich behafft sij).

(1) Die Datierung ergibt sich aus den vorhergehenden respektive folgenden datierten Einträgen.

(2) Der Begriff konnte nicht identifiziert werden..

Überlieferung:

Frankfurt, ISG, Schöffengerichtsbuch 26, fol. 33v-37r, Orig. (verloren), dt., Papier.

  • UB zur Geschichte der Juden in Frankfurt, S. 722.

Kommentar:

Zu den Frankfurter Schöffengerichtsbüchern vgl. FW01, Nr. 107.

(dsc.) / Letzte Bearbeitung: 06.04.2018

Zitierhinweis

Corpus der Quellen zur Geschichte der Juden im spätmittelalterlichen Reich, hg. v. Alfred Haverkamp und Jörg R. Müller, Trier, Mainz 2016, FW02, Nr. 2020, URL: https://www.medieval-ashkenaz.org/FW02/FW-c1-00ul.html (Datum des Zugriffs)

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